Laut den kürzlich veröffentlichten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) gibt es Mitte Juni 2024 im Durchschnitt 80 Bewerber auf 100 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen. Der Handelsverband Deutschland (HDE) betont daher die Vielfalt und das große Angebot an Ausbildungsplätzen im klassischen Einzelhandel.
Bewerbungen für Ausbildungsplätze sind weiterhin möglich, da der Ausbildungsmarkt dynamisch ist und nicht zwingend an feste Zyklen gebunden ist. Laut HDE sind viele Stellen noch unbesetzt und Handelsunternehmen arbeiten intensiv daran, Fachkräfte zu sichern und Nachwuchs zu gewinnen. Der Verband fordert zudem mehr gesellschaftliche Wertschätzung für die duale Ausbildung.
Die BA hat für das Ausbildungsjahr 2024/2025 insgesamt 476.000 betriebliche Ausbildungsstellen verzeichnet. Die meisten Stellen gibt es für angehende Kaufleute im Einzelhandel (38.000 Stellen) und Verkäufer (26.000 Stellen). Zusammen machen diese Berufe 13 Prozent aller angebotenen Stellen aus. Darüber hinaus bieten Handelsunternehmen über 60 weitere Ausbildungsberufe sowie duale Studiengänge und Abiturientenprogramme an, die mit 13.000 Stellen in der Top 10 des Ausbildungsmarktrankings stehen. Allerdings sind noch 21.000 Stellen für Kaufleute im Einzelhandel und 16.500 Stellen für Verkäufer unbesetzt.
„Das Ausbildungsangebot im Einzelhandel ist groß, vielfältig und erfolgversprechend“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Ausbildungsmöglichkeiten umfassen Tätigkeiten im Geschäft, Büro, Lager und Produktion. Der Markt sei im Sommer besonders aktiv, und viele Verträge werden noch geschlossen. Eine Herausforderung bleibt die geringe Bewerberanzahl, weshalb einige Stellen voraussichtlich unbesetzt bleiben könnten. „Wir gehen davon aus, dass sich die Stellenbesetzung bis weit in den Herbst hineinziehen wird“, erklärt Genth. Aktuell haben Bewerber noch sehr gute Chancen, einen Ausbildungsplatz im Einzelhandel zu finden.
Die Karrierechancen für Absolventen einer dualen Ausbildung im Einzelhandel sind laut HDE gut. „Über 80 Prozent der Führungskräfte im Einzelhandel haben ihre Karriere mit einer Ausbildung begonnen“, so Genth. Der Verband fordert eine stärkere politische Unterstützung zur Anerkennung der dualen Ausbildung und eine bessere Berufsorientierung an allen Schulen, auch Gymnasien. Schüler, Eltern, Berufsberater und Lehrkräfte werden über die Informationswebseite karriere-handel.de und Social-Media-Kanäle informiert. Lehrkräfte erhalten zudem kostenloses Unterrichtsmaterial.
