Die britische Online-Modegruppe boohoo stellt sich strategisch neu auf – und das unter einem anderen Namen. Obwohl ein Vorschlag zur offiziellen Umbenennung in Debenhams Group plc auf der Hauptversammlung am 28. März 2025 nicht die notwendige Zustimmung der Aktionäre erhielt, kündigte das Unternehmen an, künftig unter eben diesem Namen aufzutreten. Der neue Name soll die Rolle von Debenhams als Kernmarke und Wachstumstreiber innerhalb der Gruppe betonen.
Strategiewechsel mit Symbolkraft
Die boohoo group hatte den britischen Department Store Debenhams im Jahr 2021 nach dessen Insolvenz übernommen und als reines „Online-Kaufhaus“ neu gestartet. Die Transformation gilt inzwischen als gelungen: Mit einem margenstarken, kapitalarmen Geschäftsmodell sowie rund 15.000 Markenpartnern hat sich Debenhams als digitaler Marktführer in den Bereichen Mode, Wohnen und Schönheit etabliert. Der Umsatz des Marktplatzes lag im Geschäftsjahr 2025 bei rund 654 Millionen Pfund (etwa 770 Millionen Euro), bei einer EBITDA-Marge von etwa 12 Prozent auf Basis der Nettoumsätze.
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Frasers Group stemmt sich gegen Umbenennung
Bei der Abstimmung über die offizielle Namensänderung votierten 62,04 Prozent der Aktionäre für den Vorschlag – nicht genug, um die erforderliche Schwelle zu erreichen. Besonders kritisch äußerte sich die Frasers Group, ein direkter Wettbewerber und zugleich Aktionär, die ihre Gegenstimme abgab. Der boohoo-Vorstand erklärte dennoch, man nehme die Unterstützung der Mehrheit der stimmberechtigten Aktionäre sowie die Empfehlungen der Stimmrechtsberater ISS und Glass Lewis als Rückenwind.

Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Debenhams als Blaupause für den Konzernumbau
CEO Dan Finley sieht die erfolgreiche Wende bei Debenhams als Vorlage für die gesamte Unternehmensgruppe. Die Marken boohoo, boohooMAN und PrettyLittleThing sollen schrittweise in ähnliche Marktplatzmodelle überführt werden. Auch Karen Millen soll als digitale Premium-Marke weltweit ausgebaut werden. Ziel ist es, unter dem Debenhams-Dach ein schlankeres, technologisch führendes Unternehmen mit hoher Ertragskraft zu formen.
Börsenkürzel wird angepasst
Trotz des gescheiterten Beschlusses wird das Unternehmen am Montag, dem 31. März 2025, sein Börsenkürzel offiziell von „BOO“ in „DEBS“ ändern – ein weiterer symbolischer Schritt im Rebranding-Prozess. Damit unterstreicht die Gruppe, dass der operative und strategische Fokus künftig eindeutig auf der Marke Debenhams liegt.