Der Black Friday bleibt ein Highlight des deutschen E-Commerce. Laut einer aktuellen Auswertung der CRIF GmbH stiegen die Bestellanfragen an diesem Aktionstag um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden fast doppelt so viele Bestellungen wie im Jahresdurchschnitt verzeichnet. Auch der durchschnittliche Bestellwert legte um 10 Prozent zu und erreichte 275 Euro.
Auffällig ist, dass die Rabattwoche insbesondere junge Kunden anzieht. Das Durchschnittsalter der Käufer lag 1,5 Jahre unter dem Jahresmittelwert.
Rückgang der Betrugsquote
Erfreuliche Nachrichten kommen auch in Sachen Sicherheit: Trotz des Anstiegs an Bestellanfragen sank die Betrugsquote um 19,5 Prozent im Vergleich zu den Wochen zuvor. Lediglich 0,75 Prozent aller Bestellungen stellten einen Betrugsversuch dar. Dies verdeutlicht, dass die hohen Rabatte vor allem reguläre Käufer anlocken. Für die Weihnachtswoche prognostiziert CRIF allerdings eine steigende Betrugsquote, da dort weniger reguläre Bestellungen erwartet werden.
„Der Preis eines Produkts ist für Betrüger nicht entscheidend, für ehrliche Käufer hingegen schon. Die Rabattaktionen fördern daher vor allem seriöse Bestellungen“, erklärt Dr. Frank Schlein, Geschäftsführer von CRIF Deutschland.
Betrugsmethoden und Prävention
Typische Betrugsmethoden bleiben eine Herausforderung: Identitätsdiebstahl, Eingehungsbetrug und Retourenbetrug zählen zu den häufigsten Delikten. CRIF betont die Wichtigkeit moderner Schutzmaßnahmen wie Machine-Learning-Technologien und manueller Kontrollverfahren. Durch die Kombination interner und externer Daten sowie die Nutzung flexibler Plattformen lassen sich betrügerische Anfragen gezielt erkennen.
Tipps für Händler und Verbraucher
Händler sollten auf ungewöhnliche Bestellmuster achten, wie extrem hohe Bestellwerte oder verdächtige E-Mail-Adressen. Verbraucher hingegen sollten aufmerksam sein, wenn sie unerwartete Bestellbestätigungen oder Rechnungen erhalten, die sie nicht zuordnen können.
Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine Schlüsselrolle. Sie hilft nicht nur, betrügerische Netzwerke aufzudecken, sondern kann auch für kriminelle Zwecke genutzt werden, etwa zur Erstellung von Fakeshops. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung von KI-Modellen will CRIF Betrugsversuche noch präziser erkennen und verhindern.