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Studie: Deutschland beim Job-Wohlbefinden auf dem letzten Platz

Job Frust Arbeitslosigkeit
Symbolbild - Foto: Andrea Piacquadio / Pexels

Key takeaways

Deutschland landet beim internationalen Vergleich zum Wohlbefinden im Job erneut auf dem letzten Platz. Laut Indeed-Report fehlen vielen Beschäftigten Zufriedenheit und Entfaltungsmöglichkeiten – mit Folgen für Innovationskraft und Motivation. Bewerber achten zwar auf Unternehmenskultur, fragen im Gespräch aber selten aktiv nach Wohlbefinden.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Das Wohlbefinden der Mitarbeitenden steht zunehmend im Fokus von Unternehmen weltweit – doch Deutschland bildet im internationalen Vergleich weiterhin das Schlusslicht. Laut dem Work Wellbeing Report 2025, herausgegeben von Indeed in Zusammenarbeit mit Forrester Consulting und der University of Oxford, ist nur jeder fünfte Beschäftigte hierzulande im Job zufrieden und kann sich entfalten. Damit bleibt Deutschland deutlich hinter Ländern wie den Niederlanden (36 Prozent), den USA (26 Prozent) oder Frankreich (25 Prozent) zurück.

Wenig Zufriedenheit, wenig Innovationskraft

Besonders kritisch ist die Verbindung zwischen Arbeitszufriedenheit und technologischer Anpassungsfähigkeit. Unternehmen, die aktiv auf das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden achten, profitieren nicht nur von höherer Motivation, sondern auch von größerer Innovationskraft. So bezeichnen sich in solchen Organisationen 71 Prozent der Mitarbeitenden als anpassungsfähig im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI), 52 Prozent als besonders kreativ und produktiv. Dort, wo Unzufriedenheit vorherrscht, sinkt hingegen das Interesse an digitalen Neuerungen.

Die Zahlen zeigen auch: Zufriedene Mitarbeitende erreichen nicht nur häufiger ihre Ziele und bleiben dem Arbeitgeber treu, sondern leiden auch seltener unter Stress. Rund ein Drittel bringt zudem regelmäßig eigene Ideen ein. Eine starke Wellbeing-Kultur kann somit als Motor für nachhaltigen Erfolg betrachtet werden – gerade mit Blick auf den digitalen Wandel.

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Stimmung in Deutschland kippt

Doch die Stimmung verschlechtert sich: Nur noch 24 Prozent der Beschäftigten in Deutschland fühlen sich bei der Arbeit überwiegend glücklich – 2023 waren es noch 41 Prozent. Stress hat sich im Jahr 2025 zum zweithäufigsten Kündigungsgrund entwickelt, hinter einer als unzureichend empfundenen Vergütung. Gleichzeitig steigt der Anteil derjenigen, deren Privatleben unter der Arbeit leidet: Fast die Hälfte nennt den Job als größten täglichen Stressfaktor, viele klagen über Schlafprobleme, körperliche Beschwerden und fehlende Energie für persönliche Aktivitäten.

Unternehmenskultur als Indikator – aber selten Thema im Gespräch

Obwohl sich fast alle Bewerber für Unternehmenskultur und Wohlbefinden interessieren, sprechen nur 19 Prozent diese Themen im Bewerbungsgespräch direkt an. Stattdessen achten sie auf indirekte Hinweise, etwa die Empathie des Interviewers oder ob über Work-Life-Balance gesprochen wird. Besonders glaubwürdig wirken Unternehmen mit flexiblen Arbeitsmodellen und hoher Mitarbeiterbindung.

Persönliche Empfehlungen bleiben für viele Jobsuchende die wichtigste Informationsquelle, vor Unternehmenswebsites und Jobportalen. Social Media spielt dagegen eine untergeordnete Rolle. Das zeigt: Eine überzeugende interne Kultur lässt sich nicht allein über Marketing vermitteln, sondern muss erlebbar sein.

Dr. Stefanie Bickert von Indeed bringt es auf den Punkt: Wer ein Umfeld schafft, das Sicherheit, Wertschätzung und Entwicklung ermöglicht, fördert Lernbereitschaft und Innovationskraft – insbesondere im Umgang mit KI. Zufriedenheit im Job sei daher kein Bonus, sondern essenziell für den Unternehmenserfolg.

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