Der Energieverbrauch im deutschen Einzelhandel geht weiter zurück. Dies zeigt die aktuelle Studie „Energiemanagement im Einzelhandel 2024“ des EHI Retail Institute. Handelsunternehmen stehen angesichts ambitionierter Klimaziele unter Druck, den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen nachhaltig zu senken. Besonders erfreulich ist die jüngste Entwicklung, die auf gesteigerte Energieeffizienzmaßnahmen und veränderte Berechnungsgrundlagen zurückzuführen ist.
Laut der Studie sank der Stromverbrauch im Food-Bereich im Jahr 2023 auf durchschnittlich 284 kWh pro Quadratmeter Verkaufsfläche, nach 306 kWh im Vorjahr. Selbst unter konservativen Berechnungsansätzen liegt der Verbrauch mit 294 kWh deutlich unter dem Niveau von 2018, als noch 321 kWh pro Quadratmeter anfielen. Im Nonfood-Sektor wurde ein Rückgang von 89 kWh auf 71 bis 75 kWh verzeichnet.
Die größten Effizienzgewinne resultieren aus gezielten Sanierungen, einem zurückgehenden Trend zu großflächigen Kühltheken sowie einer besseren Steuerung der Energieverbräuche. Im Food-Bereich bleibt die Kühlung der größte Stromfresser mit einem Anteil von 51 Prozent, gefolgt von Beleuchtung (20 Prozent) sowie Klimatisierung und Lüftung (12 Prozent). Im Nonfood-Bereich dominiert die Beleuchtung mit 58 Prozent des Verbrauchs.
Ein strukturelles Hindernis für weitere Einsparungen sind die begrenzten Investitionsmöglichkeiten bei Mietimmobilien, die 84 Prozent der Handelsstandorte ausmachen. Die Studie beleuchtet auch die veränderte Berechnungsgrundlage bei einigen Händlern. Diese führt in Einzelfällen zu Verbrauchsanpassungen von über 20 Prozent, was die Vergleichbarkeit der Daten erschwert.
Die vollständige Studie steht zum Download bereit und ist für Mitglieder des EHI Retail Institute kostenlos zugänglich.