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Lebensmittelwirtschaft wächst im Inland – Auslandsumsatz leicht rückläufig

Ernaehrung LEH Lebensmittel
Foto: Kaboompics / Pexels

Key takeaways

Die deutsche Ernährungsindustrie verzeichnete im April 2025 ein reales Umsatzplus im Inland, während das Auslandsgeschäft rückläufig war. Steigende Rohstoffpreise und ein gedämpftes Geschäftsklima prägen das Marktumfeld. Besonders tierische Erzeugnisse wurden teurer.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Die deutsche Ernährungsindustrie hat im April 2025 laut dem BVE-Konjunkturreport einen preisbereinigten Umsatzzuwachs von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat erzielt. Der Zuwachs wurde vor allem durch den Inlandsmarkt getragen, der ein reales Wachstum von 2,3 Prozent verzeichnete. Das Auslandsgeschäft blieb hingegen leicht hinter dem Vorjahr zurück und sank real um 0,8 Prozent. Insgesamt betrug der Umsatz der Branche 20,6 Milliarden Euro, ein nominales Plus von 5,6 Prozent.

Der Inlandsumsatz stieg nominal um 5,8 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro, während der Exportumsatz bei 7,4 Milliarden Euro lag – ein nominaler Anstieg von 5,3 Prozent. Treiber dieses nominalen Wachstums waren unter anderem die gestiegenen Ausfuhrpreise, die im Vorjahresvergleich um 6,1 Prozent zulegten. Auch die Inlandsverkaufspreise erhöhten sich um 3,4 Prozent. Parallel dazu nahm der Produktionsindex der Branche um 3,6 Prozent zu.

Rohstoffpreise unter Druck

Die Preise für Agrarrohstoffe, die einen bedeutenden Kostenfaktor in der Lebensmittelproduktion darstellen, zeigten sich im April volatil. Während der allgemeine Erzeugerpreisindex für landwirtschaftliche Produkte um 2,3 Prozent gegenüber März stieg, lagen die Preise im Jahresvergleich 3,2 Prozent höher. Besonders stark stiegen die Preise für tierische Produkte mit einem Plus von 9,8 Prozent, wobei insbesondere Rindfleisch mit einem Preisanstieg von über 38 Prozent auffiel. Demgegenüber verbilligten sich Speisekartoffeln im Vergleich zum Vorjahr deutlich.

Bei pflanzlichen Produkten war ein Rückgang von 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu verzeichnen. Futterweizen verteuerte sich um 15 Prozent, während sich der Preis für Speisekartoffeln um 40 Prozent verringerte. Der FAO Food Price Index lag im Juni bei 128,0 Punkten – ein Anstieg von 5,8 Prozent zum Vorjahreswert. Besonders stiegen die Preise für Öle, Fleisch und Milchprodukte.

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Energiepreise weiter instabil

Auf dem Energiemarkt fielen die Preise für Erdgas im April im Vergleich zum Vormonat um 10 Prozent, während der Index für Braunkohle um 9,1 Prozent stieg. Der Rohölpreis sank um 8,1 Prozent. Trotz dieser kurzfristigen Rückgänge liegen die Gaspreise weiterhin rund 180 Prozent über dem Vorkrisenniveau Anfang 2020.

Geschäftsklima getrübt

Der ifo-Geschäftsklimaindex, ein wichtiger Stimmungsindikator für die Ernährungswirtschaft, verzeichnete im Juni einen Rückgang auf 93,5 Punkte. Damit liegt der Wert erneut unter der neutralen Marke von 100 Punkten. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate verschlechterten sich ebenfalls: Nur 10,6 Prozent der Befragten gehen von einer Verbesserung aus, 18,4 Prozent erwarten eine Verschlechterung.

Verbraucherpreise und Konsumklima

Das Konsumklima in Deutschland bleibt angespannt. Der GfK-Index lag zuletzt bei minus 20,0 Punkten. Für Juli wird ein weiterer Rückgang auf minus 20,3 Punkte prognostiziert. Während die allgemeinen Verbraucherpreise im Mai um 0,1 Prozent stiegen, sanken die Preise für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke leicht. Im Jahresvergleich stiegen die Lebensmittelpreise um 3,3 Prozent, die Gesamtinflation lag bei 2,1 Prozent.

Die Ernährungsindustrie zählt mit rund 6.000 Betrieben, einem Jahresumsatz von 232,7 Milliarden Euro und 658.000 Beschäftigten zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen Deutschlands. Die Branche ist mittelständisch geprägt, 90 Prozent der Unternehmen gehören dem Mittelstand an. Mit einer Exportquote von 36 Prozent ist der Sektor auch international gut aufgestellt.

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