Nahezu jeder zweite Deutsche kauft Fahrräder im Fachhandel – doch wer dort nicht verhandelt, zahlt oft zu viel. Ein aktueller Test des ADAC zeigt: In 88 Prozent der Fälle ist beim Kauf eines Fahrrads ein Preisnachlass möglich – vorausgesetzt, man fragt danach.
Rabatte oft schon ausgeschildert
Für den deutschlandweiten Test schickte der ADAC verdeckte Käufer zu 100 Fahrradgeschäften. Untersucht wurden zwei Fahrradtypen: ein E-Mountainbike für rund 3.500 Euro und ein Citybike im Wert von etwa 1.000 Euro. Bereits beim ersten Blick auf das Preisschild zeigte sich: Bei mehr als der Hälfte der E-Mountainbikes war der Preis bereits reduziert. Bei den Citybikes war das seltener der Fall.
Verhandlung lohnt sich doppelt
Die ADAC-Testkunden starteten zwei Preisverhandlungsversuche: einmal zu Beginn des Gesprächs und einmal kurz vor dem Abschluss. Im ersten Fall gewährten 58 Prozent der Händler einen Nachlass, beim zweiten Versuch zeigte sich jeder zweite nochmals verhandlungsbereit. So kamen im Schnitt 13 Prozent Rabatt auf E-Mountainbikes und 15 Prozent auf Citybikes zusammen. Das entspricht Preisnachlässen von durchschnittlich 547 Euro bzw. 160 Euro.
Neben finanziellen Abschlägen gewährten viele Händler auch zusätzliche Leistungen. So wurden Zubehörteile kostenlos beigelegt oder Servicepakete gratis angeboten. Der ADAC betont: Auch solche Extras sind als Wertvorteil zu verstehen.
Große Unterschiede zwischen Stadt und Land
Interessant ist die Differenz zwischen urbanem und ländlichem Raum: In Städten war jedes zweite Fahrrad bereits reduziert, auf dem Land nur jedes dritte. Auch die Bereitschaft zum Verhandeln schwankte regional. Der ADAC rät daher, vor dem Kauf mehrere Händler zu besuchen und Angebote zu vergleichen – Preisunterschiede für dasselbe Modell sind durchaus üblich.