Serien-Unternehmen und Investor Lars Windhorst sieht sich erneut mit dem Scheitern zweier seiner Unternehmen konfrontiert. Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) und die Nobiskrug-Werft in Rendsburg sind insolvent. Die Zukunft der etwa 600 Mitarbeiter ist ungewiss und die Kritik an Windhorsts Managementstil wird mal wieder lauter.
Wie T-Online berichtet, ist nach Angaben der Gerichte in Flensburg und Rendsburg die finanzielle Lage der Werften nicht mehr tragfähig. Gewerkschaften wie die IG Metall kritisieren verspätete Gehaltszahlungen und das Fehlen lokaler Ansprechpartner. Für viele überrascht die Entwicklung jedoch nicht: Beide Unternehmen kämpften seit Jahren mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
Die FSG, 2019 von Windhorsts Tennor Holding übernommen, hatte bereits vor der Übernahme massive Verluste geschrieben. Trotz einer Neustrukturierung unter dem Namen „FSG 2.0“ blieb die wirtschaftliche Erholung aus. Fehlende Aufträge und ein geplatztes Großprojekt führten zur ersten Insolvenz im Jahr 2020. Die Situation verschärfte sich weiter, als der Bund 2023 eine Förderzusage über 62 Millionen Euro für den Bau von Flüssiggas-Bunkerschiffen zurückzog.
Die Nobiskrug-Werft, bekannt für den Bau von Superjachten, wurde 2021 von der FSG übernommen. Doch auch hier fehlte es an neuen Aufträgen und einer klaren strategischen Ausrichtung. Verspätete Gehaltszahlungen und die Drohung der Stadtwerke Rendsburg, den Strom abzuschalten, zeigten die prekäre Lage.
Ob Lars Windhorst die FSG und Nobiskrug-Werft retten kann, bleibt unklar. Experten bezweifeln, dass sich kurzfristig Investoren finden, um die drohenden Massenentlassungen abzuwenden. Windhorsts Ruf als risikofreudiger Investor könnte in Verhandlungen hilfreich sein, doch die Belegschaft und die Region stehen vor einer ungewissen Zukunft.