Im ersten vollständigen Geschäftsjahr nach der Insolvenz hat Galeria offenbar erstmals seit über einem Jahrzehnt wieder einen operativen Gewinn erzielt. Der Warenhauskonzern teilte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur mit, das Ergebnis liege mehr als 100 Millionen Euro über dem Niveau des Vorjahres. Dies berichtet das Handelsblatt. Damit schreibt das Unternehmen nach Jahren der Verluste wieder schwarze Zahlen – ein Erfolg, der auch aus Sicht der neuen Eigentümer eine Trendwende einläutet.
Alle Filialen operativ profitabel – Onlineumsatz treibt Wachstum
Der Gesamtumsatz der 83 Filialen belief sich auf mehr als zwei Milliarden Euro. Zwar nannte Galeria keine konkreten Vergleichswerte zum Vorjahr, betonte jedoch, dass sämtliche Standorte im operativen Geschäft Gewinne erwirtschaftet hätten. Besonders stark entwickelte sich demnach das Onlinegeschäft, das maßgeblich zum Umsatzwachstum beitrug.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Sanierung und neue Partnerschaften als Erfolgsfaktoren
Nach der dritten Insolvenz innerhalb von vier Jahren hatte Galeria Anfang 2024 neun Filialen geschlossen. Der neue Eigentümerkreis, bestehend aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und einer Beteiligungsgesellschaft des Unternehmers Bernd Beetz, setzt seither auf eine schlankere Kostenstruktur. Durch Mietverhandlungen konnte die finanzielle Belastung deutlich reduziert werden. Zudem kooperiert Galeria in einzelnen Häusern mit Decathlon und Lidl, die Verkaufsflächen übernommen haben. Diese Partnerschaften sollen neue Kundengruppen erschließen und die Frequenz erhöhen.
Digitalisierung und junge Zielgruppen im Fokus
Laut Geschäftsführer Christian Sailer beweise das Ergebnis die Stabilität des neuen Geschäftsmodells. Dennoch sieht das Management weiteren Handlungsbedarf, insbesondere bei der digitalen Integration sowie in der Ansprache jüngerer Konsumenten. Mit dem Bonusprogramm Payback setzt Galeria zusätzlich auf Kundenbindung und Datenanalyse. Weitere Filialschließungen seien derzeit nicht geplant. Der Konzern beschäftigt rund 12.000 Menschen und hat seinen Sitz inzwischen in Düsseldorf.



