Google treibt seine Investitionen in virtuelle Anproben weiter voran. Das Unternehmen erweitert seine KI-gestützte Try-On-Funktion für Kleidung und Schuhe auf neue Märkte. Ab sofort können auch Nutzer in Australien, Kanada und Japan digitale Mode-Experimente wagen – Nutzer in Europa müssen allerdings weiterhin warten. Gleichzeitig wird das Angebot auf Schuhe ausgeweitet, was eine Premiere für die Plattform darstellt.
Neue Dimension der virtuellen Anprobe
Bislang konnten Nutzer mit dem Tool Kleidungsstücke an einem digitalen Abbild des eigenen Körpers testen. Dazu wird ein Ganzkörperfoto hochgeladen, das mithilfe generativer KI zu einem virtuellen Avatar verarbeitet wird. Die KI berücksichtigt dabei Form und Proportionen der Person, um ein realistisches Bild der Kleidungsstücke am eigenen Körper zu erzeugen.
Nun geht Google laut einem Blogbeitrag einen Schritt weiter: Nutzer können erstmals auch Schuhe virtuell anprobieren. Über eine neue Funktion in den Produktlisten lässt sich das gewünschte Modell auswählen und auf dem eigenen digitalen Standbild darstellen. Innerhalb weniger Sekunden erscheint das ausgewählte Paar direkt am virtuellen Fuß. Anschließend kann das Bild gespeichert oder geteilt werden.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Konkurrenz und Zusatzangebote
Mit diesem Schritt schließt Google zu Mitbewerbern wie Amazon auf, die bereits ähnliche Tools im Einsatz haben. Besonders relevant ist dabei der immersive Aspekt: Während frühere Versionen nur Models zeigten, setzt die neue Version konsequent auf Individualisierung.
Parallel testet Google mit der App „Doppl“ ein weiteres KI-gestütztes Angebot. Die experimentelle App geht über das bloße Anprobieren hinaus. Nutzer können dort komplette Outfits zusammenstellen und sogar Videos generieren, die die Kleidung in Bewegung zeigen. Ziel ist es, die Stilfindung auf eine neue Ebene zu heben.
Potenzial für den E-Commerce
Die Erweiterung der virtuellen Anprobe-Funktion auf Schuhe und neue Länder dürfte auch für Händler interessant sein. Schon heute zeigt sich, dass Nutzer digitale Anproben häufiger teilen als herkömmliche Produktseiten. Für Marken und Plattformen eröffnen sich damit neue Wege zur Kundenbindung und Markeninszenierung.


