IKEA verfolgt seit mehreren Jahren einen klaren Kurs: Mehr Nähe zum Kunden durch neue Store-Konzepte und digitale Angebote. In einer Zeit globaler wirtschaftlicher Unsicherheit reagiert der Möbelriese mit Investitionen in kleinere Formate, optimierte Filialnetze und erschwinglichere Preise.
Mit über 640 Standorten in 32 Ländern hat sich das Bild der klassischen IKEA-Filiale gewandelt. Während das „blaue Box“-Modell weiterhin eine tragende Säule bleibt, zeigt sich IKEA heute in Stadtzentren, Online-Marktplätzen und durch neue Serviceangebote präsent. Allein im Geschäftsjahr 2025 wurden 54 neue Standorte eröffnet, darunter innerstädtische Filialen in London, Seoul und ein multifunktionales Zentrum in Shanghai. In Neuseeland startete das Unternehmen erstmals mit einem Store samt landesweiter Heimzustellung und 29 Abholstationen.
Kleinere Stores für mehr Flexibilität
Eine zentrale Neuerung ist die Einführung kleinerer Filialformate, die gezielt in Städten getestet werden, in denen IKEA bisher nicht vertreten war. Diese Stores lassen sich kostengünstiger und schneller realisieren – mit Fokus auf Alltagsprodukte und einer niedrigschwelligen Kundenerfahrung. Erste Tests in Großbritannien, den USA, Polen oder auch vereinzelt in Deutschland verliefen erfolgreich.
Tolga Öncü, Retail Manager der Ingka Group, erklärt in einer Mitteilung: „Wir prüfen kontinuierlich, wie wir mehr Menschen auf smarte und kosteneffiziente Weise erreichen können. Die Pilotfilialen zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Transformation des Filialnetzes
IKEA investierte im vergangenen Jahr 2,1 Milliarden Euro, um Preise zu senken und Kunden in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu unterstützen. Weitere 3 Milliarden Euro flossen über zwei Jahre hinweg in neue Standorte, Modernisierungen und bequemere Services. Die Strategie: Bestehende Filialen weiterentwickeln, neue eröffnen – und bei Bedarf auch schließen, um Mittel gezielter in digitale und physische Kanäle zu lenken.
Zudem betritt IKEA auch digitale Vertriebskanäle abseits des eigenen Shops: In China ist das Sortiment inzwischen über JD.com verfügbar. In den USA kooperiert IKEA mit Best Buy, um Küchen- und Aufbewahrungslösungen in ausgewählten Märkten zu präsentieren.
Laut Öncü soll das Netzwerk fortlaufend angepasst werden: „Wir haben viel darüber gelernt, wie und wo unsere Kunden mit uns interagieren wollen. Das nehmen wir ernst – und gestalten unsere Präsenz entsprechend flexibel.“


