Die Inflation im Euroraum hat sich im Mai 2025 weiter abgeschwächt und ist auf 1,9 Prozent gesunken. Damit liegt sie erstmals seit Langem unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank von rund zwei Prozent. Im Vormonat lag die Rate noch bei 2,2 Prozent, im Mai 2024 hatte sie bei 2,6 Prozent gelegen. Auch in der gesamten Europäischen Union ging die jährliche Inflationsrate zurück – von 2,4 Prozent im April auf nun 2,2 Prozent.
Deutliche Unterschiede innerhalb der EU
Innerhalb der EU zeigten sich erneut erhebliche Unterschiede: Die niedrigsten jährlichen Raten wurden in Zypern (0,4 %), Frankreich (0,6 %) und Irland (1,4 %) gemessen. Am oberen Ende rangierten Rumänien mit 5,4 Prozent, Estland mit 4,6 Prozent und Ungarn mit 4,5 Prozent. Insgesamt ging die Inflation in vierzehn Mitgliedstaaten zurück, in zwölf stieg sie an.
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Dienstleistungen treiben die Inflation
Den größten Einfluss auf die Inflationsrate im Euroraum hatten im Mai die Dienstleistungen, die mit einem Beitrag von 1,47 Prozentpunkten zu Buche schlugen. Es folgten Lebensmittel, Alkohol und Tabak mit 0,62 Punkten sowie Industriegüter ohne Energie mit 0,16 Punkten. Der Bereich Energie hingegen dämpfte die Teuerung leicht und verzeichnete einen negativen Beitrag von –0,34 Prozentpunkten.
Verbraucherpreise in einzelnen Staaten
In Deutschland lag die Inflation im Mai bei 2,1 Prozent, nach 2,2 Prozent im April. Frankreich verzeichnete mit nur 0,6 Prozent einen besonders starken Rückgang. Italien meldete eine Teuerungsrate von 1,7 Prozent. In mehreren osteuropäischen Ländern lag die Inflation teils deutlich höher, was auf unterschiedliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Energiepreise zurückzuführen ist.
Ausblick und Methodik
Die Zahlen stammen von Eurostat, dem Statistikamt der EU. Die nächste Schnellschätzung für Juni wird am 1. Juli 2025 erwartet. Die Messung der Inflation erfolgt auf Basis des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), der EU-weit vergleichbare Daten liefert. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Aufschlüsselung nach Gütergruppen, die es erlaubt, die Inflationsdynamik differenziert zu analysieren.