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LVMH: Gericht setzt Loro Piana wegen Arbeitsausbeutung unter Verwaltung

Richterhammer Gericht Justiz
Foto: Sora Shimazaki / Pexels

Key takeaways

Loro Piana, Teil des LVMH-Konzerns, steht unter gerichtlicher Verwaltung. Ein Mailänder Gericht reagiert damit auf schwerwiegende Vorwürfe zu Arbeitsausbeutung in der Lieferkette. Fahrlässige Kontrollen und illegale Arbeitsbedingungen führten zu Ermittlungen und einem klaren Signal an die Luxusmodebranche.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Ein Gericht in Mailand hat Medienberichten zufolge die italienische Luxusmodemarke Loro Piana unter einjährige gerichtliche Verwaltung gestellt. Hintergrund ist eine staatsanwaltliche Untersuchung zu Arbeitsausbeutung in der Lieferkette des Unternehmens, das zum französischen Luxusgüterkonzern LVMH gehört.

Mangelhafte Kontrolle in der Produktionskette

Wie Fashionunited berichtet, zeigen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, dass Loro Piana externe Unternehmen mit der Herstellung von Jacken beauftragt hatte. Dabei sei es zu gravierenden Missständen gekommen: Die beauftragten Betriebe waren offenbar nicht in der Lage, die Aufträge selbst umzusetzen, und gaben die Produktion weiter – teilweise an chinesische Firmen, in denen massive Arbeitsrechtsverstöße dokumentiert wurden.

Konkret wurden laut den Ermittlern Arbeiter unter prekären Bedingungen beschäftigt: ohne ordentliche Verträge, in gefährlichen Umgebungen, mit überlangen Arbeitszeiten und unzumutbaren Schlafmöglichkeiten. Einer der chinesischen Eigentümer wurde verhaftet, die betroffenen Fabriken geschlossen.

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Fahrlässiges Handeln von Loro Piana

Loro Piana habe es versäumt, die tatsächliche Produktionsfähigkeit der Subunternehmer wie Sor-Man snc zu prüfen. Auch regelmäßige Audits oder Kontrollen der Arbeitsbedingungen vor Ort fanden nicht statt. Dadurch wurde laut Anordnung des Gerichts das System der Ausbeutung „fahrlässig begünstigt“.

Im Zentrum der Vorwürfe steht das Unternehmen Evergreen, dem Loro Piana zunächst die Produktion übertragen hatte. Dieses hatte die Aufträge jedoch weitervergeben – ein Hinweis darauf, dass bereits bei der Auswahl der Produktionspartner grundlegende Kontrollmechanismen fehlten.

Gerichtliche Verwaltung als Konsequenz

Das Mailänder Gericht sieht die gerichtliche Verwaltung als Maßnahme zur Prävention weiterer Missstände. Die Kontrolle zielt darauf ab, interne Prozesse zu verbessern, Risiken systematisch zu minimieren und die Lieferkette künftig transparent und rechtskonform zu gestalten.

Die Entscheidung ist ein deutliches Signal an die gesamte Luxusbranche, dass Verstöße gegen Arbeitsrechte nicht folgenlos bleiben – selbst bei renommierten Marken unter dem Dach eines global agierenden Konzerns.

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