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LVMH Headquarters in Paris
Foto: LVMH

Luxuskonzern LVMH kann 2024 doch noch mit leichtem Plus beenden

Lesezeit ca. 4 Minuten

LVMH erzielte 2024 einen Umsatz von 84,7 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn von 19,6 Milliarden Euro. Trotz Währungsbelastungen blieb die Profitabilität hoch. Zudem verzeichnete der Konzern Fortschritte bei Nachhaltigkeitszielen und investierte 5,5 Milliarden Euro weltweit.

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LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton, der weltweit führende Luxusgüterkonzern, hat im Geschäftsjahr 2024 trotz eines herausfordernden wirtschaftlichen und geopolitischen Umfelds sowie durchwachsenden Quartalen ein letztendlich doch ein minimales Wachstum erzielt. Der Umsatz des Konzerns stieg auf 84,7 Milliarden Euro, was einem organischen Wachstum von einem Prozent entspricht. Besonders Europa und die USA trugen zum Wachstum bei, während Japan mit einem zweistelligen Umsatzplus herausstach. Die übrigen asiatischen Märkte profitierten von einer gesteigerten Reisetätigkeit chinesischer Kunden, insbesondere in Europa und Japan.

Hohe Profitabilität trotz Währungsbelastungen

Das operative Ergebnis von LVMH erreichte 19,6 Milliarden Euro, was einer operativen Marge von 23,1 Prozent entspricht. Damit übertraf der Konzern deutlich die Profitabilitätsniveaus vor der Pandemie. Besonders Währungsschwankungen belasteten die Ergebnisse, allen voran die Abwertung des Yen und des Yuan gegenüber dem Euro und dem US-Dollar. Besonders betroffen waren die Sparten Mode und Lederwaren sowie Weine und Spirituosen.

Trotz dieser Herausforderungen konnte LVMH einen erheblichen freien Cashflow von 10,5 Milliarden Euro erwirtschaften, was einem Anstieg von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die starke Finanzlage des Unternehmens sichert langfristige Investitionen in Expansion, Innovation und Nachhaltigkeit.

Konzernchef Bernard Arnault betont die Widerstandsfähigkeit von LVMH und verwies auf die langfristige Strategie des Unternehmens. Kreativität, Exzellenz und geografische Diversifikation seien der Schlüssel für nachhaltigen Erfolg, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.

Mode, Kosmetik und Schmuck als Wachstumstreiber

Die Modesparte blieb auch 2024 die wichtigste Einnahmequelle des Konzerns. Die starke Nachfrage nach den Produkten von Louis Vuitton, Dior, Celine und Fendi trug zur positiven Entwicklung bei. Trotz der negativen Währungseffekte hielt das Unternehmen die operative Marge auf einem außergewöhnlich hohen Niveau.

Im Segment Weine und Spirituosen setzte sich die Normalisierung der Nachfrage fort, die bereits 2023 begonnen hatte. Während Hennessy Cognac weiterhin mit rückläufigen Absätzen zu kämpfen hatte, entwickelten sich Premium-Champagnermarken wie Dom Pérignon und Krug stabil.

Das Geschäft mit Parfüms und Kosmetik zeigte eine starke Entwicklung. Insbesondere Dior Sauvage bestätigte seine Spitzenposition als weltweit meistverkauftes Parfüm. Auch Guerlain und Givenchy konnten ihren Erfolg weiter ausbauen.

Die Sparte Uhren und Schmuck profitierte von zahlreichen Innovationen und verstärkten Investitionen in Markenkommunikation und Vertrieb. Marken wie TAG Heuer, Hublot, Bvlgari und Chaumet präsentierten neue Kollektionen und verzeichneten eine stabile Nachfrage nach hochwertigen Schmuckstücken und Zeitmessern.

Im Bereich des selektiven Einzelhandels konnte Sephora seine Position als weltweit führender Beauty-Händler weiter festigen. Besonders in Nordamerika und Asien profitierte das Unternehmen von einer starken Kundennachfrage. Im Gegensatz dazu litt das Reisedetailhandelsgeschäft von DFS weiterhin unter der Volatilität im internationalen Tourismus.

Fortschritte in Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung

LVMH setzte 2024 bedeutende Schritte im Rahmen seines Nachhaltigkeitsprogramms LIFE 360. Besonders in der Kreislaufwirtschaft konnte das Unternehmen Fortschritte verzeichnen. Rund 31 Prozent der für Produkte und Verpackungen verwendeten Materialien stammen mittlerweile aus Recyclingprozessen.

Auch beim Klimaschutz übertraf der Konzern seine eigenen Erwartungen. Die absoluten energiebezogenen Treibhausgasemissionen (Scopes 1 und 2) konnten um 55 Prozent gegenüber 2019 gesenkt werden. Damit wurde das ursprünglich für 2026 gesetzte Ziel von 50 Prozent bereits zwei Jahre früher erreicht. Der Wasserverbrauch an Produktionsstandorten und Werkstätten wurde um zehn Prozent im Vergleich zu 2023 reduziert. Bis 2030 plant LVMH eine Reduzierung um 30 Prozent.

Die Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität wurden weiter verstärkt. Bis Ende 2024 konnten 3,8 Millionen Hektar an Flora- und Fauna-Habitaten regeneriert oder wiederhergestellt werden. Das langfristige Ziel des Unternehmens liegt bei fünf Millionen Hektar bis 2030.

Investitionen und wirtschaftliche Bedeutung

LVMH beschäftigte zum Jahresende 2024 mehr als 215.000 Mitarbeiter weltweit, davon rund 40.000 in Frankreich. Damit bleibt das Unternehmen nicht nur ein führender Luxusgüterkonzern, sondern auch einer der wichtigsten Arbeitgeber des Landes. Im Ausbildungsbereich setzt LVMH verstärkt auf Nachwuchsförderung. Das hauseigene Institut des Métiers d’Excellence (IME) hat seit seiner Gründung im Jahr 2014 mehr als 3.300 Auszubildende in handwerklichen und kreativen Berufen gefördert.

Neben der Beschäftigungspolitik engagierte sich LVMH 2024 auch verstärkt in sozialen und kulturellen Projekten. Mehr als 910 gemeinnützige Organisationen und Stiftungen erhielten Unterstützung. Rund 65.000 Mitarbeiter des Konzerns beteiligten sich an ehrenamtlichen Initiativen, die insgesamt über 1,9 Millionen Menschen zugutekamen.

Der wirtschaftliche Einfluss von LVMH erstreckte sich auch auf die Steuerzahlungen. Im Jahr 2024 entrichtete der Konzern weltweit sechs Milliarden Euro an Unternehmenssteuern, rund die Hälfte davon in Frankreich. Zusätzlich investierte das Unternehmen 5,5 Milliarden Euro in seine Expansion, darunter 1,7 Milliarden Euro in Frankreich. Besonders die Erweiterung des Filialnetzes und die Modernisierung von Produktionsstätten standen dabei im Fokus. Der Konzern betreibt inzwischen 119 Manufakturen und Handwerksstätten in Frankreich, um die Fertigungskompetenz und Qualität seiner Produkte weiter zu stärken.

Auch in kultureller Hinsicht hinterließ LVMH 2024 seine Spuren. Das Unternehmen spielte eine Schlüsselrolle bei der Wiedereröffnung der Notre-Dame-Kathedrale in Paris, deren Restaurierung unter anderem durch Spenden des Konzerns ermöglicht wurde. Zudem feierte die Fondation Louis Vuitton ihr zehnjähriges Bestehen. Seit ihrer Eröffnung zog sie rund elf Millionen Besucher an und etablierte sich als ein führendes Zentrum für Kunst und Kultur.

Zuversichtlicher Ausblick auf 2025

Bernard Arnault zeigte sich optimistisch für die Zukunft. LVMH werde weiterhin auf Kreativität, Exzellenz und Agilität setzen, um seine Führungsposition im Luxusmarkt auszubauen. Trotz globaler Unsicherheiten sieht der Konzern weiteres Potenzial für nachhaltiges Wachstum und langfristigen Erfolg.

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