Cyberkriminelle nutzen zunehmend beliebte Online-Tools wie ChatGPT, Microsoft Teams und Zoom, um Malware gezielt an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu verteilen. Eine aktuelle Analyse des Sicherheitsanbieters Kaspersky zeigt, dass zwischen Januar und April 2025 rund 8.500 Mitarbeiter von KMU Opfer von schädlicher oder unerwünschter Software wurden, die sich hinter angeblich harmlosen Produktivitätsanwendungen versteckte.
Angriffe mit KI-Bezug nehmen deutlich zu
Besonders auffällig: Die Zahl der Malware-Angriffe unter dem Vorwand von ChatGPT stieg um 115 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch Microsoft Teams wurde doppelt so häufig für solche Angriffe genutzt. Insgesamt entdeckte Kaspersky über 4.000 schädliche und unerwünschte Dateien, die unter dem Namen von zwölf gängigen Produktivitätstools verbreitet wurden.
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Zoom, Office und neue Tools im Visier
Unter den manipulierten Dateien entfielen rund 41 Prozent auf Zoom. Microsoft Office-Anwendungen wie Outlook, PowerPoint, Excel und Word wurden ebenfalls häufig als Tarnung verwendet. Ein neuer Fall betrifft das Tool DeepSeek, das erst in diesem Jahr erschienen ist: Es wurden bereits 83 Dateien entdeckt, die sich als dieses Tool ausgaben.
Downloader, Trojaner und Adware dominieren
Die häufigsten Bedrohungstypen, mit denen KMU konfrontiert sind, sind Downloader, Trojaner und Adware. Diese werden meist über Spam- oder Phishing-Mails verbreitet. Dabei zielen Angreifer gezielt auf die Neugier oder den Alltagsstress der Nutzer ab – zum Beispiel durch angeblich kostenlose Angebote oder gefälschte Links in vermeintlich seriösen E-Mails.
Warum populäre Tools besonders betroffen sind
Laut Kaspersky-Sicherheitsexperte Vasily Kolesnikov hängt die Auswahl der Tools, die als Tarnung genutzt werden, direkt von deren medialer Aufmerksamkeit ab. Während Tools wie ChatGPT oder Teams häufig Ziel solcher Angriffe sind, wurden etwa keine schädlichen Dateien gefunden, die das KI-Tool Perplexity imitierten.
Kaspersky empfiehlt klare Schutzmaßnahmen
Um sich gegen diese Gefahren zu wappnen, sollten Unternehmen klare Regeln für den Zugriff auf E-Mail-Konten und Cloud-Dienste einführen, regelmäßige Back-ups erstellen und die Einführung neuer Software mit der IT-Abteilung abstimmen. Spezielle Sicherheitslösungen können zusätzlich helfen, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und abzuwehren.