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iPhone mit den Apps Temu, Shein und Amazon
Foto: Shutterstock

Dark Patterns trotz DSA-Verbot: Verbraucherschützer fordern strengere Regulierung

Lesezeit ca. 2 Minuten

Manipulative Designs wie Dark Patterns in Mobile Shopping-Apps bleiben trotz Digital Services Act (DSA) ein Problem. Eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Bundesverband belegt Verstöße bei 18 Apps von Plattformen wie Amazon, TikTok und Temu. Der vzbv verlangt strengere Kontrollen und fordert, den Digital Fairness Act für faire Standards zu nutzen.

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Manipulative Designs bleiben trotz klarer Vorgaben des Digital Services Act (DSA) ein Problem. Eine aktuelle Untersuchung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zeigt, dass alle 18 analysierten Apps von Social-Media-Plattformen und Online-Marktplätzen weiterhin schädliche Designelemente einsetzen. Darunter sind namhafte Anbieter wie Amazon, TikTok, Temu und Shein.

Verstöße trotz DSA-Verbot

Laut DSA (Art. 25) ist es Plattformen untersagt, Designs zu nutzen, die Verbraucher in ihrer Entscheidungsfreiheit beeinträchtigen oder sie zu impulsiven Handlungen verleiten. Die vzbv-Analyse stellt jedoch fest, dass manipulative Elemente wie sogenannte Hyper-Engaging-Dark-Patterns (HEDP) weit verbreitet sind. Dazu gehören aufdringliche Benachrichtigungen, Autoplay-Mechanismen und Gamification-Elemente, die dazu führen können, dass Nutzer mehr Geld ausgeben, mehr Daten preisgeben oder ihre Verweildauer erhöhen.

Ein Beispiel ist die Plattform Temu, die bereits wegen unzulässiger Cookie-Banner abgemahnt wurde. Auch Shein, ein weiterer prominenter Anbieter, wurde in der Vergangenheit für Verstöße belangt.

vzbv fordert umfassende Regulierung

Der vzbv fordert, dass die Bundesnetzagentur als deutscher Digital Services Coordinator und die Europäische Kommission die bestehenden Regelungen des DSA konsequent durchsetzen. Jutta Gurkmann, Geschäftsbereichsleiterin Verbraucherpolitik beim vzbv, erklärt: „Der Digital Services Act darf kein zahnloser Tiger bleiben. Es braucht klare Vorgaben, um schädliche Praktiken zu unterbinden.“

Zusätzlich müsse der bevorstehende Digital Fairness Act genutzt werden, um faire Standards im digitalen Raum durchzusetzen. Der vzbv plädiert dafür, die Schwarze Liste der EU-Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken um ein allgemeines Verbot manipulativer Designs zu erweitern. Auch die Einführung von „Fairness by Design and by Default“ wird gefordert, sodass Grundfunktionen von Apps und Webseiten Verbraucher weder behindern noch manipulieren.

Gesundheitliche und finanzielle Schäden

Die vzbv-Untersuchung macht deutlich, wie gravierend die Folgen manipulativer Designs sein können. Hyper-Engaging-Dark-Patterns fördern impulsives Verhalten, was zu suchtähnlichen Mustern und einer Belastung der mentalen Gesundheit führen kann. Besonders problematisch ist, dass Verbraucher oft unbewusst mehr ausgeben oder sensible Daten preisgeben.

Verbraucher sollen Verstöße melden

Der vzbv ruft Verbraucher dazu auf, negative Erfahrungen mit manipulativen Designs zu melden. Beschwerden können bei den Verbraucherzentralen eingereicht werden, etwa über spezielle Online-Plattformen. Ziel ist es, durch öffentliches Feedback die Durchsetzung der Regelungen zu stärken und schädliche Praktiken sichtbar zu machen.

Mehr zu diesen Themen gibt es hier: E-Commerce, Mobile Commerce, Politik, Verbraucher

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