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Kearny-Index: Modebranche zögert bei echter Kreislaufwirtschaft

Mehrere Jeans in einem Karton
Foto: Kaboompics / Pexels

Key takeaways

Der neue Circular Fashion Index zeigt: Die Modebranche bewegt sich zwar in Richtung Kreislaufwirtschaft, doch der Wandel bleibt fragmentarisch. Besonders in der DACH-Region stockt der Fortschritt trotz wachsendem Regulierungsdruck. Nur wenige Unternehmen schaffen es, zirkuläre Ansätze in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Die internationale Modebranche macht beim Thema Kreislaufwirtschaft zwar Fortschritte, doch der tiefgreifende Wandel bleibt aus. Der aktuelle Circular Fashion Index (CFX) 2025 von Kearney zeigt, dass viele Maßnahmen zur Circular Economy bisher nur punktuell umgesetzt werden. Der durchschnittliche CFX-Wert stieg leicht auf 3,4 von 10 Punkten, was auf ein fragmentiertes Engagement hinweist.

Region DACH unter Druck, aber ohne Durchbruch

Auch die DACH-Region verzeichnet nur minimale Fortschritte. Zwar greifen erste Maßnahmen wie Reparaturboni oder Rücknahmetests, doch ein struktureller Wandel bleibt aus. Mit einem durchschnittlichen Score von 3,6 liegt die Region leicht über dem europäischen Durchschnitt und unter den globalen Top 10 – noch vor den USA. Doch flächendeckende Systeme, einheitliche Standards und Kooperationen fehlen weitgehend.

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Regulierungsdruck wächst – Chancen bleiben ungenutzt

Der regulatorische Rahmen wird durch EU-Vorgaben wie das Ökodesign oder die erweiterte Herstellerverantwortung (EPR) enger. Laut Kearney-Partner Gavin Meschnig bieten geopolitische Entwicklungen wie Nearshoring nach Südeuropa oder Mexiko Chancen für kürzere, zirkuläre Lieferketten. Doch nur wenige Unternehmen integrieren diese Potenziale strategisch in ihre Geschäftsprozesse.

Frankreich und Italien weiter Vorreiter

Frankreich, Italien und weitere europäische Länder wie Spanien oder die Niederlande bleiben führend bei zirkulären Modellen. Diese Märkte konnten ihre Scores im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessern und belegen, dass sich konsequente Maßnahmen lohnen.

Umsetzung bleibt größte Hürde

70 Prozent der analysierten Marken setzen Circularity lediglich moderat um, während nur 3 bis 5 Prozent ein ganzheitliches Modell verfolgen. Die Studie macht deutlich, dass sich Ambitionen bislang selten in konkrete Geschäftsprozesse übersetzen. Besonders in Produktentwicklung, Logistik und Beschaffung bleibt Circularity oft ein Fremdwort.

Meschnig betont, dass es nun tiefgreifende strukturelle Veränderungen braucht: „Die einfachen Maßnahmen sind erledigt – jetzt geht es darum, Kreislaufwirtschaft fest im Kerngeschäft zu verankern.“

Hintergrund zum Index

Der Circular Fashion Index wurde 2020 initiiert und erscheint nun zum fünften Mal. Bewertet werden Marken aus 18 Ländern anhand von sieben Dimensionen – vom Design über Pflege bis zur Rücknahme. Ziel ist es, Transparenz über den Fortschritt der Kreislaufwirtschaft im Modebereich zu schaffen.

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