Der Fast-Fashion-Riese Shein zieht seinen geplanten Börsengang in London zurück und bereitet stattdessen ein IPO in Hongkong vor. Laut einem Reuters-Bericht verzögert sich die Genehmigung durch die chinesische Wertpapieraufsicht CSRC, obwohl die britische Finanzaufsicht FCA bereits im März grünes Licht für den Börsengang in London gegeben hatte.
Warten auf China blockiert Londoner Börsendebüt
Obwohl Shein die britische Zulassung für ein IPO an der Londoner Börse erhalten hat, steht die Genehmigung aus Peking noch aus. Die China Securities Regulatory Commission (CSRC) wurde zwar über die Pläne informiert, hat bislang jedoch weder eine formelle Freigabe erteilt noch sich öffentlich zu dem Verfahren geäußert. Das Fehlen einer klaren Kommunikation vonseiten der chinesischen Behörden hat die Londoner Ambitionen des Unternehmens ins Stocken gebracht.
Hongkong statt London: Strategiewechsel mit Signalwirkung
Die Unsicherheit scheint Shein zu einem Strategiewechsel bewogen zu haben. Der Modehändler arbeitet nun auf einen Börsengang in Hongkong hin und will einem Insider zufolge in den kommenden Wochen einen ersten Prospektentwurf bei der Börse einreichen. Ziel sei ein Börsengang noch im laufenden Jahr. Die Wahl Hongkongs als Börsenplatz dürfte regulatorisch vorteilhafter sein, da die Stadt unter chinesischer Verwaltung steht und der Genehmigungsprozess potenziell beschleunigt werden kann.
Ein IPO mit Signalwirkung für Tech-Firmen
Sheins IPO war als Testfall für größere chinesische Tech- und E-Commerce-Unternehmen gesehen worden, die an westlichen Börsen notieren wollen. Die Verlagerung nach Hongkong signalisiert, dass politische und regulatorische Hürden nach wie vor eine große Rolle spielen – besonders bei Unternehmen mit komplexen internationalen Strukturen und hoher politischer Sensibilität. Es bleibt abzuwarten, ob die Entscheidung weitere chinesische Firmen dazu bewegt, auf heimischere Kapitalmärkte auszuweichen.