Das Interesse an Smart Glasses wächst – wenn auch auf niedrigem Niveau. Laut aktuellen YouGov-Daten zieht etwa jeder zwanzigste erwachsene US-Amerikaner den Kauf einer solchen Brille innerhalb der nächsten zwölf Monate in Betracht. Das Segment ist also noch eine Nische, aber die Zielgruppe lässt bereits erkennen, wohin sich der Markt entwickelt und wie Marken diese Konsumenten effektiv ansprechen können.
Technologisch neugierig und stilbewusst
Die potenziellen Käufer von Smart Glasses sind überwiegend junge Männer: 30 % sind zwischen 25 und 34 Jahre alt, 65 % sind männlich. Kaum jemand über 55 Jahren zeigt derzeit Interesse. Es handelt sich also um eine technikaffine Generation Z und junge Millennials, die experimentierfreudig sind und hybride Produkte bevorzugen, die Design und Funktionalität vereinen.
Fast ein Drittel dieser Gruppe gibt an, bei neuen Technologien immer zu den Ersten zu gehören, die sie ausprobieren und kaufen. Weitere 34 % interessieren sich zwar ebenfalls für neue Technik, warten aber mit dem Kauf. Lediglich 10 % bezeichnen sich als desinteressiert – nur halb so viele wie im Bevölkerungsdurchschnitt.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Bereitschaft zur Innovation und Nutzung von KI
Auch im Alltag zeigt sich eine hohe Offenheit gegenüber technologischen Neuerungen. Mehr als 85 % dieser Zielgruppe haben bereits generative KI-Tools oder Chatbots genutzt – sei es beruflich oder privat. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung liegt dieser Wert nur bei 43 %.
Digitale Mediennutzung mit Fokus auf visuelle Reize
Smart-Glasses-Interessierte konsumieren digitale Medien intensiv – insbesondere solche mit starkem visuellen oder auditiven Fokus. Musik-Streaming, Online-Videos, Webseiten und soziale Netzwerke erzielen in dieser Gruppe überdurchschnittliche Aufmerksamkeit. Sie bewegen sich also in digitalen Räumen, in denen Gestaltung, Bewegung und Kontext entscheidend für Werbewirkung sind.
Zugleich zeigt sich eine hohe Akzeptanz für verschiedene Werbeformate – nicht nur digital. Auch Werbung im Kino, Fernsehen, in Podcasts, auf Plakatflächen oder in Pop-up-Installationen kommt bei ihnen gut an. Marken, die auf immersive und visuell geführte Markeninszenierungen setzen, können hier besonders punkten.
Markenpräferenzen: Exklusiv, ikonisch, modisch
Ein Blick auf die bevorzugten Marken zeigt: Die Interessierten schätzen Luxus und Design. Labels wie Tiffany & Co., Dior, Gucci, Pandora, Louis Vuitton und Prada genießen in dieser Zielgruppe ein überdurchschnittlich gutes Image. Die Kombination aus Exklusivität und Innovationskraft spricht sie besonders an.
Meta treibt den Markt mit neuen KI-Brillen voran
Ein zentraler Treiber der jüngsten Dynamik im Smart-Glasses-Markt ist Meta. Der Techkonzern investiert massiv in die Verbindung von tragbarer Technologie und künstlicher Intelligenz – und bringt regelmäßig neue Modelle mit praxisnahen Funktionen auf den Markt. Jüngstes Beispiel ist die gemeinsam mit Oakley entwickelte Oakley Meta HSTN. Die Brille richtet sich gezielt an sportlich aktive Nutzer und verbindet Oakleys ikonisches Design mit Metas KI-Sprachassistenten, Kamera- und Audiofunktionen. Prominent begleitet wird der Launch von internationalen Sportstars wie Kylian Mbappé und Patrick Mahomes.
Auch das bestehende Portfolio wird weiterentwickelt: Die Ray-Ban Meta Glasses bieten seit April 2025 neue KI-Funktionen in sieben weiteren EU-Ländern, darunter Deutschland. Neben Echtzeitantworten per Sprachbefehl gehört auch eine Live-Übersetzung in vier Sprachen zum Funktionsumfang. Ab Juli folgt in Europa zudem die visuelle Objekterkennung, mit der Nutzer etwa Gebäude, Produkte oder Sehenswürdigkeiten identifizieren können – ein klarer Schritt in Richtung alltagstauglicher Assistenz.
Fazit: Chancen für Lifestyle- und Technikmarken
Obwohl Smart Glasses noch kein Massenprodukt sind, existiert bereits eine klar definierte Zielgruppe – jung, stilbewusst, technologieoffen und empfänglich für kreative Markenbotschaften. Für Marken bietet sich die Chance, nicht nur präsent zu sein, sondern gemeinsam mit diesen Konsumenten neue Nutzungsszenarien und Markenwelten zu erschaffen.