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Temu-Mutter PDD steigert Umsatz und Gewinn deutlich

Abbildung des Temu-Logos auf einem Smartphone
Foto: Rarrarorro / Adobe Stock

PDD Holdings, die an der NASDAQ gelistete Muttergesellschaft der chinesischen Discount-App Pinduoduo und dem hierzulande omnipräsenten Temu, hat die Finanzergebnisse für das zweite Quartal 2024, das am 30. Juni endete, bekannt gegeben. Das Unternehmen erzielte einen Gesamtumsatz von 97,06 Milliarden RMB (13,36 Milliarden US-Dollar), was einem Anstieg von 86 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Haupttreiber waren laut Unternehmen vor allem die Einnahmen aus Online-Marketing- und Transaktionsdiensten.

Eine Aufschlüsselung, welche Umsätze Pinduoduo und welche Temu zuzurechnen sind, veröffentlicht der Konzern nicht. Vor 2 Wochen hat allerdings die in Irland ansässige Tochtergesellschaft Whaleco die ersten offiziellen Umsätze deklariert, was zumindest als Anhaltspunkt dient.

Der operative Gewinn stieg im zweiten Quartal 2024 um 156 % auf 32,56 Milliarden RMB (4,48 Milliarden US-Dollar). Auf Non-GAAP-Basis lag der operative Gewinn bei 34,99 Milliarden RMB (4,81 Milliarden US-Dollar), was einer Steigerung von 139 % entspricht. Der Nettogewinn, der den Aktionären zuzurechnen ist, wuchs um 144 % auf 32,01 Milliarden RMB (4,40 Milliarden US-Dollar). Auch hier zeigte sich ein ähnliches Bild auf Non-GAAP-Basis, wo der Nettogewinn 34,43 Milliarden RMB (4,74 Milliarden US-Dollar) erreichte – ein Plus von 125 %.

Die Ausgaben des Unternehmens stiegen deutlich an: Die Vertriebskosten erhöhten sich um 48 % auf 26,05 Milliarden RMB (3,58 Milliarden US-Dollar), während die allgemeinen Verwaltungskosten um 208 % auf 1,84 Milliarden RMB (253,0 Millionen US-Dollar) zulegten. Die gestiegenen Verwaltungskosten sind primär auf höhere Personalkosten zurückzuführen.

Angesichts der gestiegenen Umsätze und Gewinne zeigte sich auch der Cashflow deutlich verbessert. Der aus dem operativen Geschäft generierte Cashflow lag bei 43,79 Milliarden RMB (6,03 Milliarden US-Dollar), verglichen mit 23,40 Milliarden RMB im Vorjahr. Zum Stichtag 30. Juni 2024 verfügte PDD Holdings über liquide Mittel und kurzfristige Investitionen im Wert von 284,9 Milliarden RMB (39,2 Milliarden US-Dollar).

Insgesamt zeigt PDD Holdings starke Zahlen, dennoch konnten die Quartalsergebnisse nicht die Erwartungen der Analysten erfüllen. Die Börse hat mit einer größeren Umsatzsteigerung gerechnet. Grund für die Entwicklung sind andauernde Proteste von Händlern in China, die der Plattform unfaire Strafen und das Zurückhalten von Einnahmen vorwerfen.

Besonders betroffen ist Temu, wo Händler seit Mai gegen die Praktiken des Unternehmens protestieren. Am Montag versammelten sich laut Nikkei Asias erneut über 100 Händler vor dem Firmensitz in Guangzhou, um die Rückgabe einbehaltener Gelder zu fordern. Temu soll laut Aussagen betroffener Händler ohne ausreichende Beweise Strafen verhängen und bis zu fünfmal den Warenwert einfordern. Zudem werden Teile der Einnahmen vorsorglich zurückbehalten, um mögliche Strafen abzudecken.

Das PDD Management warnt deshalb die Aktionäre vor zukünftigen Herausforderungen. Lei Chen, Co-CEO und Chairman von PDD Holdings, betonte, dass man vor einer schwierigen Marktphase stehe und sich auf langfristige Investitionen konzentrieren werde. Ziel sei es, eine nachhaltige Plattform aufzubauen, die hochwertige Händler fördert und das Vertrauen der Nutzer stärkt. Dafür seien auch kurzfristige Einbußen in Kauf zu nehmen.

Auch Jiazhen Zhao, Co-CEO von PDD Holdings, betonte die Notwendigkeit, das Händler-Ökosystem gezielt zu verbessern und niedrige Qualitätsstandards konsequent zu bekämpfen. Dies könnte sich negativ auf die Rentabilität auswirken, so Jun Liu, Vice President of Finance. Zusätzlich rechne das Unternehmen mit einem zunehmenden Wettbewerbsdruck und externen Herausforderungen, die das zukünftige Umsatzwachstum bremsen könnten.

Temu, das seit seiner Einführung stark gewachsen ist, steht zudem international unter politischem Druck. In den USA und der EU sieht sich die Plattform mit regulatorischen Herausforderungen konfrontiert, die von Vorwürfen über Arbeitsbedingungen bis hin zu Fragen der Produktsicherheit reichen. Erst letzte Woche wurde bekannt, dass der direkte Wettbewerber Shein einen neuen Rechtsstreit gegenüber Temu eröffnet hat.

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