Die US-Regierung hat die im April verhängten Zusatz-Zölle auf Importe aus China für 90 Tage deutlich reduziert. Dies geht aus einer neuen Exekutivanordnung des US-Präsidenten vom 12. Mai 2025 hervor. Hintergrund ist die diplomatische Annäherung zwischen den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China in Fragen der Handelsbeziehungen und nationalen Sicherheit.
10 Prozent statt 34 bis 125 Prozent
Konkret sieht das Dekret vor, dass für alle Waren aus China, Hongkong und Macau ab dem 14. Mai 2025 nur noch ein zusätzlicher Zollsatz von 10 Prozent erhoben wird. Zuvor lagen die Sätze – je nach Produktkategorie – bei bis zu 125 Prozent. Die temporäre Maßnahme ist Teil einer 90-tägigen Aussetzung bestehender Tarifregelungen, die ursprünglich mit Executive Orders im April 2025 eingeführt wurden.
Handelsgespräche mit politischer Signalwirkung
Die Entscheidung erfolgt vor dem Hintergrund bilateraler Gespräche, die seit der letzten Eskalation im April begonnen wurden. Dabei geht es laut US-Regierung um einen Abbau asymmetrischer Handelsbedingungen und eine stärkere Kooperation in wirtschafts- und sicherheitspolitischen Fragen. Die Aussetzung gilt als politisches Signal, ohne die ursprüngliche Handelspolitik grundsätzlich aufzugeben.
Änderungen auch bei Geringwert-Importen
Neben der allgemeinen Zollsenkung wurden auch Sonderzölle auf geringwertige Einfuhren überarbeitet. So wird der Satz auf bestimmte Importe im Zusammenhang mit der chinesischen Lieferkette für synthetische Opioide von 120 auf 54 Prozent gesenkt. Der pauschale Zuschlag von 100 US-Dollar (rund 92 Euro) pro Postsendung bleibt vorerst bestehen – eine für den 1. Juni vorgesehene Erhöhung entfällt.
Umsetzung durch mehrere Behörden
Die Umsetzung der neuen Zollstruktur erfolgt durch mehrere US-Behörden, darunter das Handelsministerium, das Heimatschutzministerium und der US-Handelsbeauftragte. Sollte China seine Kooperationsbereitschaft aufrechterhalten, könnten weitere Anpassungen folgen.