Mit einem neuen Feature geht Google den nächsten Schritt in der KI-gestützten Produktsuche: Im AI Mode werden derzeit kompakte Produktzusammenfassungen getestet. Nutzer erhalten dabei direkt in den Suchergebnissen eine Übersicht mit Vor- und Nachteilen, Bewertungen, Preisinfos und visuellen Darstellungen – ohne die Zielseite besuchen zu müssen.
Mehr Komfort für Nutzer, neue Herausforderungen für Händler
Die Produktsummaries erscheinen laut OnlineMarketing.de in einem separaten Feld neben der KI-Antwort, wenn Nutzer ein Produkt auswählen. Die Informationen stammen aus freien Listings und verschiedenen Online-Quellen, die Google am unteren Rand des Snippets verlinkt. Ziel ist es, die Nutzer noch stärker in der Suche zu halten – eine Strategie, die Google auch über die Integration von Ads im AI Mode verfolgt.
Für Suchende bedeutet das mehr Komfort: Vergleich, Bewertung und Preisinformationen lassen sich auf einen Blick erfassen. Für Seitenbetreiber birgt das Modell dagegen Risiken. Denn je mehr Informationen Google direkt liefert, desto weniger Klicks landen auf Shopseiten oder Vergleichsportalen. Die Folge: weniger Traffic, geringere Sichtbarkeit – und womöglich auch Umsatzeinbußen.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Optimierte Produktdaten als neue Pflichtaufgabe
Ein Vorteil bleibt: Die Produktsummaries könnten auch Impulskäufe fördern, wenn alle relevanten Informationen aufbereitet und überzeugend präsentiert werden. Allerdings müssen Händler sicherstellen, dass ihre Produktdaten aktuell, vollständig und strukturiert sind. Nur so kann die KI korrekte und vorteilhafte Informationen extrahieren.
Zudem bleibt unklar, wie präzise die von der KI generierten Zusammenfassungen tatsächlich sind. Falsche oder verkürzte Darstellungen könnten zu Fehleinschätzungen führen – eine eigene Recherche durch den Nutzer bleibt also sinnvoll.
Viel spricht für einen baldigen Roll-out
Aktuell ist der AI Mode außerhalb der EU bereits in über 180 Ländern aktiv und wird kontinuierlich erweitert. Auch die Integration in den Chrome-Browser sowie neue Monetarisierungsoptionen – etwa durch das Store Widget für Retailer oder Retail-Media-Inventar über Criteo in den USA – zeigen, dass Google den Commerce-Bereich forciert. Die Produktsummaries könnten ein weiterer Schritt sein, Google zur zentralen Shopping-Plattform zu machen.