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Amazon verzeichnete 2024 ein Umsatzplus von 11 % und stärkt seine Position durch massive Investitionen in KI, eigene Chips (Trainium2), Sprachassistenten (Alexa+), schnellere Liefermodelle und globale Infrastrukturprojekte wie Project Kuiper. CEO Andy Jassy betont in seinem Aktionärsbrief die Bedeutung einer „Why“-Kultur, schneller Entscheidungen und langfristiger Kundenorientierung als Basis des Erfolgs.
Amazon hat 2024 mit kräftigem Wachstum abgeschlossen: Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 11 % auf 638 Mrd. US-Dollar (ca. 596 Mrd. Euro), der operative Gewinn legte um 86 % zu und erreichte 68,6 Mrd. US-Dollar (ca. 64,2 Mrd. Euro). Besonders AWS, die Cloud-Sparte des Unternehmens, verzeichnete ein Umsatzplus von 19 % – ein klares Zeichen dafür, dass die Nachfrage nach Cloud- und KI-Dienstleistungen rasant steigt.
CEO Andy Jassy betont in seinem Schreiben an die Aktionäre, dass die Investitionen in KI, eigene Chips und eine schnellere Logistik langfristig entscheidend für Amazons Positionierung seien.
Zentrales Thema des Briefes ist der technologische Wandel. Amazon baut seine Generative-AI-Plattform mit eigenen Basismodellen (Amazon Nova), optimierter Infrastruktur (Amazon Bedrock, SageMaker) und speziell entwickelten Chips (Trainium2) massiv aus. Damit will das Unternehmen die Kosten für KI-Anwendungen senken und eine führende Rolle in der AI-getriebenen Zukunft einnehmen. Auch der neue Sprachassistent Alexa+ soll Kunden nicht nur antworten, sondern Aufgaben übernehmen – vom Bestellen bis zur Haussteuerung.
Logistisch erreichte Amazon 2024 Höchstwerte: Noch nie zuvor wurden so viele Prime-Bestellungen so schnell geliefert. Durch Regionalisierung, neue Same-Day-Zentren und optimierte Lagerhaltung wird ein immer größerer Teil des Sortiments in wenigen Stunden zugestellt. Besonders erwähnenswert: Amazon investiert gezielt in kleinere Städte und ländliche Regionen in den USA. In über 13.000 Postleitzahlgebieten liefert der Konzern jetzt über eine Milliarde Pakete pro Jahr aus.
Jassy widmet einen großen Teil seines Schreibens der Unternehmenskultur, die auf dem ständigen Infragestellen des Status quo basiert. Die „Why“-Frage sei bei Amazon zentral: Warum ist ein Kundenerlebnis so, wie es ist? Warum geht es nicht besser? Daraus entstanden zahlreiche Innovationen – von der Einführung von Kundenrezensionen bis hin zur KI-getriebenen Logistik. Diese Haltung sei tief in der Firmenkultur und den Leadership Principles verankert, etwa in Prinzipien wie „Learn and be Curious“ oder „Disagree and Commit“.
Neben der Technik setzt Amazon auch auf langfristige gesellschaftliche Infrastrukturprojekte. Mit dem Satellitenprojekt Kuiper sollen 400–500 Mio. Haushalte weltweit Zugang zum Internet erhalten. Im Gesundheitsbereich setzt Amazon mit One Medical und Amazon Pharmacy auf vereinfachte Abläufe, digitale Rezeptabwicklung und mehr Transparenz – ein Bereich, in dem Jassy weiterhin große Wachstumschancen sieht.
Der Brief endet mit einer Rückbesinnung auf Amazons Gründungsprinzipien: Der Kunde steht im Mittelpunkt, Entscheidungen werden langfristig getroffen, und es gilt, stets mit hoher Geschwindigkeit und Neugier zu handeln. Für Jassy ist klar: Der technologische Umbruch durch KI und die Weiterentwicklung von Alexa, Logistik und Gesundheitsangeboten ist nicht optional – sondern notwendig, um Amazon zukunftsfähig zu machen.
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