Amazon reagiert auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft mit der Ankündigung, 250.000 neue Mitarbeiter in den USA einzustellen. Der E-Commerce-Riese plant, über sein Fulfillment- und Transportnetzwerk sowohl Vollzeit- als auch Teilzeit- und Saisonstellen zu besetzen. Damit bleibt die Zahl der Neueinstellungen zum dritten Jahr in Folge konstant.
Starke Nachfrage trifft auf Konsumzurückhaltung
Trotz dieser Einstellungswelle gibt es Unsicherheiten über das Konsumverhalten in den USA. Hintergrund sind unter anderem die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen wie etwa die Auswirkungen von Importzöllen unter der Regierung Trump. Prognosen von Adobe Analytics deuten darauf hin, dass das Wachstum des US-Onlinehandels in der bevorstehenden Weihnachtssaison zwar langsamer ausfallen dürfte, dennoch jedoch das allgemeine Umsatzwachstum im Einzelhandel übertreffen wird.
Amazon dürfte dabei von seiner schnellen Logistik und attraktiven Arbeitsbedingungen profitieren. Für festangestellte Mitarbeiter zahlt das Unternehmen im Durchschnitt 23 US-Dollar pro Stunde, inklusive Zusatzleistungen. Saisonkräfte verdienen im Schnitt über 19 US-Dollar pro Stunde. Die Stellenangebote werden kontinuierlich zwischen Oktober und Dezember veröffentlicht.
Amazon unaufhaltsam
Saisonarbeit als Karrieresprungbrett
Viele Beschäftigte beginnen mit saisonalen Verträgen, nutzen diese jedoch als Einstieg in langfristige Positionen. Immer wieder berichten Mitarbeiter, dass sie nach nur wenigen Monaten dauerhaft übernommen und später zu Trainern oder Führungskräften weiterentwickelt wurden. Amazon hebt hervor, dass bereits innerhalb von drei Jahren mit einem durchschnittlichen Lohnanstieg von 18 Prozent zu rechnen sei.
Zusätzlich investiert der Konzern über eine Milliarde US-Dollar in Lohnerhöhungen und geringere Gesundheitskosten für Mitarbeiter in den Logistikzentren. Mit Bildungsprogrammen wie „Career Choice“ übernimmt Amazon außerdem Studiengebühren für Angestellte, die sich beruflich weiterentwickeln möchten – auch außerhalb des Unternehmens.
Fokus auf ländliche Regionen
Bemerkenswert ist auch die geografische Ausrichtung der Neueinstellungen: Viele der Arbeitsplätze entstehen in ländlichen Regionen, in denen der Zugang zu stabilen Jobs häufig begrenzt ist. Dies unterstreicht Amazons strategisches Ziel, auch abseits der Ballungszentren als attraktiver Arbeitgeber aufzutreten und die Lieferinfrastruktur flächendeckend auszubauen.


