Update 30.09.2024: Globus hat die Berichte mittlerweile offiziell per Pressemitteilung bestätigt:
Franco Savastano, CEO von GLOBUS, kommentiert:
„Wir freuen uns, dass Central Group die alleinige Eigentümerin unseres operativen Geschäfts wird. Central Group war schon immer ein loyaler Investor, der ein tiefes Verständnis für unser Geschäft hat und unsere einzigartige Marktposition zu schätzen weiss. Wir werden jetzt unsere Pläne weiter vorantreiben. Dazu gehören die anstehende Wiedereröffnung des Globus Zürich Bellevue und des Globus-Neubaus am Marktplatz in Basel Ende 2025. Mit der Unterstützung von Central Group und dem unermüdlichen Einsatz unserer Mitarbeitenden werden wir unseren Kundinnen und Kunden auch in Zukunft das beste Einkaufserlebnis bieten und die Attraktivität des Schweizer Luxuseinzelhandels insgesamt stärken.“
Die thailändische Central Group hat den vollständigen Besitz des operativen Geschäfts der Schweizer Warenhauskette Globus übernommen. Wie die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) unter Berufung auf Insider berichtet, ist die Übernahme nach der Insolvenz der Signa-Gruppe von René Benko abgeschlossen. Die Central Group, die bereits 50 Prozent der Anteile hielt, sicherte sich nun auch die restlichen Anteile, die zuvor der Signa-Gruppe gehörten. Damit übernimmt das Unternehmen der reichsten Familie Thailands die vollständige Kontrolle über Globus.
Unklar bleibt laut NZZ jedoch, was mit den fünf strategisch wichtigen Immobilien in Zürich, Basel und Bern geschehen wird. Diese Liegenschaften befinden sich bislang zu gleichen Teilen im Besitz von Signa und Central. Besonders das Globus-Gebäude an der Zürcher Bahnhofstrasse, das als Herzstück der Warenhauskette gilt, weckt großes Interesse. Bereits im Juli hatte der Sanierungsverwalter der Signa Prime berichtet, dass Central eine vollständige Übernahme dieser Liegenschaft anstrebt.
Für den Betrieb der Warenhäuser ist der Besitz der Immobilien jedoch nicht zwingend erforderlich. Wie auch an anderen Standorten könnte Central langfristige Mietverträge abschließen und die Immobilien eventuell an Dritte veräußern. Der Wert der Immobilien übertrifft den des operativen Geschäfts deutlich, wie schon beim Kauf von Globus vor fünf Jahren durch Central und Signa. Damals wurde ein Großteil des Kaufpreises für die Liegenschaften aufgebracht, während das operative Geschäft nur einen Bruchteil des Werts ausmachte.
Mit dem Abschluss der Globus-Übernahme nähert sich die Verwertung der Warenhausbeteiligungen der insolventen Signa-Gruppe ihrem Ende. Central hat bereits die KaDeWe-Gruppe übernommen und könnte als nächstes den britischen Luxuswarenhauskonzern Selfridges ins Visier nehmen. Bereits im März berichtete Business Insider von einem „Geheimplan“, dass Central offenbar die Komplettübernahme von KaDeWe, Globus und Selfridges in Großbritannien plane.