OpenAI treibt die Weiterentwicklung seiner Suchfunktion ChatGPT Search weiter voran. Nach einem starken Nutzerwachstum in Europa kündigt das Unternehmen nun neue Shopping-Features an, die das Einkaufen direkt über die Plattform vereinfachen sollen.
Neue Funktionen für die Produktsuche
Wie OpenAI auf LinkedIn mitteilt, werden Produktrecherchen in ChatGPT ab sofort deutlich komfortabler. Nutzer erhalten verbesserte Produktergebnisse mit visuellen Details, Preisinformationen und Kundenbewertungen. Zudem führen direkte Links zu den jeweiligen Shops. Wichtig: Die Produktvorschläge basieren laut OpenAI auf unabhängiger Auswahl und sind keine bezahlte Werbung.
Die Neuerungen stehen Plus-, Pro-, Free- und auch nicht eingeloggten Nutzern weltweit zur Verfügung. Der Rollout erfolgt stufenweise und soll innerhalb weniger Tage abgeschlossen sein.
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ChatGPT Search wächst rasant in Europa
Bereits im März 2025 hatte OpenAI ein starkes Wachstum für ChatGPT Search in Europa vermeldet. Mit rund 41,3 Millionen monatlich aktiven Nutzern nähert sich die Plattform der entscheidenden Schwelle von 45 Millionen Nutzern, ab der sie gemäß dem Digital Services Act (DSA) als „sehr große Online-Plattform“ gilt. Erreicht ChatGPT diese Marke, wären umfangreiche Transparenz- und Datenschutzpflichten verpflichtend.
Zu den Anforderungen gehören unter anderem ein Opt-out aus Empfehlungssystemen, strengere Regelungen für den Zugang zu Nutzerdaten und verpflichtende externe Audits. Verstöße könnten Bußgelder von bis zu 6 % des weltweiten Umsatzes oder im Extremfall ein temporärer Marktausschluss aus der EU zur Folge haben.
Trotz der neuen Funktionen bleibt ChatGPT Search im Vergleich zu etablierten Suchmaschinen wie Google noch weit abgeschlagen. Zudem gibt es weiterhin Kritik an der Zuverlässigkeit von ChatGPT Search: Studien zeigten, dass bei komplexeren Suchanfragen Fehlerquoten auftreten und journalistische Inhalte nicht immer korrekt verarbeitet werden.
Neue Regulierungsanforderungen im Blick
Sollte ChatGPT Search die DSA-Schwelle in Europa überschreiten, stünde OpenAI vor einer neuen Herausforderung. Die Einhaltung der strengeren Vorschriften würde eine wichtige Belastungsprobe für die weitere Skalierung der Plattform darstellen. Das aktuelle Shopping-Update könnte dabei ein erster Schritt sein, um die Nutzererfahrung weiter zu verbessern und den steigenden regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden.
KI verändert die Produktsuche grundlegend
Nach ersten Shopping-Initiativen von Perplexity kündigt nun also auch ChatGPT die Integration von Shopping-Funktionen an. Was einst bei Google Shopping oder Amazon begann, entwickelt sich durch KI-gestützte Produktempfehlungen zu einer zunehmend personalisierten Konversation. Dabei könnten Markenshops und Händlerseiten künftig erst am Ende des Kaufprozesses relevant werden.