Die niederländische Regierung prüft, ob Buy Now, Pay Later (BNPL) als Zahlungsmethode in physischen Geschäften verboten werden soll. Wie Reuters berichtet, äußerte Finanzminister Eelco Heinen äußerte in einem Schreiben an das Parlament Bedenken hinsichtlich der möglichen Verschuldung von Verbrauchern durch die Nutzung solcher Zahlungsmodelle im stationären Einzelhandel.
Während BNPL in den letzten Jahren vor allem online immer beliebter wurde, befürchtet Heinen, dass die Einführung dieser Zahlungsoption in Geschäften die finanzielle Stabilität der Kunden gefährden könnte. Insbesondere junge Menschen könnten durch unbedachte Einkäufe in die Schuldenfalle geraten.
Ein Sprecher des führenden BNPL-Anbieters Klarna betonte dagegen gegenüber Reuters, dass 99,4 % der Kredite niederländischer Kunden pünktlich zurückgezahlt würden. Statt BNPL einzuschränken, solle sich die Diskussion auf andere Kreditoptionen konzentrieren, wie etwa Kreditkarten, die weitaus problematischer seien.
Die Debatte kommt zu einem Zeitpunkt, in dem die Europäische Union neue Richtlinien für Verbraucherkredite eingeführt hat. Seit Oktober 2023 müssen BNPL-Anbieter für Kredite unter 200 Euro besonders transparente Bedingungen schaffen, um Schuldenrisiken zu minimieren.
Während BNPL online eine feste Größe ist, bleibt die Nachfrage in Geschäften bisher hinter den Erwartungen zurück. Dennoch treibt Klarna mit Partnern wie Adyen die Integration seiner Dienste auf stationäre Terminals voran – ein Plan, der durch die neuen Überlegungen der niederländischen Regierung nun ins Stocken geraten könnte.
Die Diskussion über die Einführung von BNPL im stationären Handel zeigt, wie schwierig es für Regierungen weltweit ist, einen rechtlichen Rahmen für diese neue Kreditform zu schaffen. Ob ein mögliches Verbot in den Niederlanden durchsetzbar ist, bleibt abzuwarten.