Der Modekonzern Esprit wird seine 56 verbleibenden Filialen in Deutschland in den kommenden Monaten schließen. DieEntscheidung im Rahmen des Verkaufs der Markenrechte an Alteri / CBR Fashion betrifft rund 1300 Beschäftigte in Deutschland. Laut den aktuellen Regelungen könnten die Mitarbeiter innerhalb von drei Monaten entlassen werden, einige Verträge sehen sogar kürzere Kündigungsfristen vor.
Die Schließungen erfolgen im Rahmen eines Insolvenzverfahrens, das seit Mai dieses Jahres läuft. Die Esprit Europe GmbH sowie sechs weitere Gesellschaften des Konzerns hatten Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet, um die Abwicklung zu erleichtern.
Trotz der Filialschließungen wird die Marke Esprit nicht verschwunden, vermutlich auch nicht aus Deutschland. Die Rechte an der Marke sowie weitere immaterielle Vermögenswerte sollen an den britischen Finanzinvestor Alteri verkauft werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Während die Gesellschaften des Modekonzerns abgewickelt werden, soll die Produktion von Esprit-Produkten fortgeführt werden. Wie und wo diese in Deutschland verkauft werden, ist jedoch noch offen. Alteri, dem auch das Modeunternehmen CBR Fashion gehört, übernimmt weder das operative Geschäft noch die Filialen oder die Beschäftigten. Die Stellen in den Läden und der Zentrale in Ratingen werden daher gestrichen. Die Gläubigerausschüsse der sieben insolventen deutschen Esprit-Gesellschaften haben dem Verkauf an Alteri zugestimmt.
Esprit war einst eine der führenden Modeketten in Deutschland, doch der Konzern geriet in den letzten Jahren zunehmend unter Druck. Bereits 2020 musste das Unternehmen im Rahmen eines Schutzschirmverfahrens zahlreiche Filialen schließen und Mitarbeiter entlassen. Während der deutsche Markt stark betroffen ist, bleiben die Esprit-Geschäfte in den rund 40 Ländern außerhalb Europas von der Insolvenz unberührt. Die Esprit Holding, die Muttergesellschaft des Konzerns, sitzt weiterhin in Hongkong.