Die Modekette Esprit hat offiziell Insolvenz angemeldet, nachdem bislang keine Käufer für das angeschlagene Unternehmen gefunden werden konnten. Bereits im Mai 2024 hatte Esprit aufgrund von Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung Insolvenz für sein Europageschäft angemeldet. Beim Düsseldorfer Amtsgericht wurden gestern für insgesamt sechs Gesellschaften ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet: Esprit Esprit Europe GmbH, Design & Product Development GmbH, Esprit Europe Services GmbH, Esprit Global Image GmbH, Esprit Retail B.V. & Co.KG und Esprit Wholesale GmbH. Betroffen seien rund 1300 Mitarbeiter.
Die Geschäftsführung der Esprit Europe GmbH führte zuletzt Gespräche mit potenziellen Investoren. Nach Zustimmung der Gläubigerausschüsse und des Sachwalters sollen in den nächsten Tagen verbindliche Verhandlungen mit zwei Interessenten stattfinden. Wie Fashion Network berichtet, sieht eines der Konzepte einen Relaunch von Esprit zu einem späteren Zeitpunkt vor, während das andere eine stark reduzierte Fortführung des Betriebs plant. Beide Angebote betreffen offenbar den Erwerb der europäischen Markenrechte, die bei der in Hongkonger Holding liegen. Je nach Ausgang könnten die operativen Tätigkeiten in den deutschen Esprit-Gesellschaften daher vollständig oder größtenteils eingestellt werden müssen.
Esprit ist weltweit in etwa 40 Ländern tätig und betreibt in Deutschland 57 und in Europa insgesamt 124 Filialen plus einen europaweiten Online-Shop. Bereits im Jahr 2020 hatte der Modekonzern ein Schutzschirmverfahren für mehrere deutsche Gesellschaften beantragt, was damals zur Schließung von rund 50 Filialen führte.