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Elektroroller eines Zustellers von Getir
Foto: Getir

Getir erhält neue Finanzierung – und versteigert deutsche Elektroroller

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Der türkische Lieferdienst Getir bekommt eine weitere Finanzspritze von 233 Millionen Euro, angeführt vom Mubadala Investment Fonds. Gleichzeitig wird das Unternehmen aufgespalten, und der Gründer Nazim Salur gibt den CEO-Posten an Batuhan Gultakan ab. Zwei separate Geschäftsbereiche entstehen.

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Getir, der türkische Lieferdienstkonzern, erhält eine weitere Finanzspritze von rund 230 Millionen Euro, angeführt vom Mubadala Investment Fonds. Wie die Financial Times berichtet, führt die jüngste Finanzierung zu signifikanten Veränderungen im Unternehmen, einschließlich einer Aufspaltung des Geschäfts und einem Wechsel in der Führungsebene.

Seit Mai 2024 hat sich Getir komplett aus dem europäischen Markt zurückgezogen – abgesehen vom Heimatmarkt Türkei. Dieser Rückzug führte zu massiven Entlassungen, insbesondere in Deutschland, dem bis dahin noch letzten verbleibenden europäischen Markt.

Die neue Finanzierungsrunde, die von Mubadala angeführt wird, macht den Abu Dhabi Staatsfonds zum Mehrheitseigentümer des türkischen Lebensmittelgeschäfts von Getir. Diese Runde schließt an eine vorherige Series-E-Finanzierung von 715 Millionen Euro im März 2022 an, die ebenfalls von Mubadala geleitet wurde. Damals wurde Getir mit rund 11 Milliarden Euro bewertet, wie Business Insider resümiert.

Im Zuge der jüngsten Finanzierung soll der Gründer und CEO von Getir, Nazim Salur, von Batuhan Gultakan, dem bisherigen Chef der Türkei, abgelöst. Die Getir-Aktionäre haben einer Aufspaltung des Unternehmens zugestimmt, sodass es zukünftig zwei separate Geschäftsbereiche geben wird: den Essenslieferdienst in der Türkei, der nun unter der Kontrolle von Mubadala steht, und ein eigenständiges Unternehmen, das alle anderen Vermögenswerte von Getir verwaltet. Nazim Salur wird weiterhin als Minderheitsinvestor und Vorstandsmitglied im Unternehmen verbleiben.

Während in der Türkei an der Spitze große Veränderungen anstehen, befindet sich Getir in Deutschland in den Details der Abwicklung. Getir hatte keine Insolvenz angemeldet, sondern sich für eine eigenständige Abwicklung entschieden. Das Unternehmen muss nun alle Gläubiger selbst auszahlen und womöglich hohe Schadensersatzzahlungen in Kauf nehmen. Um den finanziellen Schaden zu minimieren, setzt Getir vor allem auf Auktionen, um letzte Betriebsgüter zu Geld zu machen.

Wie die Wirtschaftswoche bereits vor einer Woche entdeckt hatte, stehen alleine auf dem Portal Restlos.de mehr als 200 Positionen zur Versteigerung. Auch auf Portalen wie (Ebay-)Kleinanzeigen und Facebook Marketplace lassen sich ebenfalls Restbestände von Getir-Warenhäusern finden. Highlights der Auktionen sind dutzende Elektroroller, die mehrere Tausend Euro neu kosten und zum Teil zu Spottpreisen angeboten werden. Die Versteigerungen umfassen zudem zahlreiche Metallregale, Hubwagen, Kühlschränke, Helme und Tresore. Daneben gibt es noch größere Mengen an nicht verderblichen Lebensmitteln und Drogerieartikel.

Die Anzeigen stammen überwiegend von Privatpersonen, vermutlich Franchisenehmern, die ihre Geschäfte selbst finanzierten und nun auflösen müssen. Ob die Versteigerungen nur einen Tropfen auf den heißen Stein sind, bleibt abzuwarten. Die Forderungen summieren sich in jedem Fall auf mehrere Millionen Euro und könnten Getir (doch) noch in die Insolvenzpflicht führen.

Mehr zu diesen Themen gibt es hier: Europa, Insolvenzen, LEH, Quick Commerce

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