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Eingang einer Görtz Filiale
Foto: Görtz

Görtz: Schwierige Ausgangslage im Insolvenzverfahren – Gehälter in Gefahr

Lesezeit ca. 2 Minuten

Nach der erneuten Insolvenz von Görtz sind die Löhne der Beschäftigten bedroht. Investorenzusagen aus der ersten Insolvenz vor 18 Monaten blieben offenbar unvollständig, sodass voraussichtlich kein Insolvenzgeld gezahlt werden kann. Gespräche mit Kaufinteressenten laufen, doch die finanzielle Lage ist kritisch.

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Die Lage beim Hamburger Schuhhändler Görtz ist ernster als angenommen. Nach vier Tagen intensiver Prüfung durch den vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Gideon Böhm zeigt sich ein kritisches Bild, wie heute unter anderem der Stern nach dpa-Informationen berichtet.

In einer Betriebsversammlung am Freitag informierte Böhm die rund 400 Mitarbeitenden über den aktuellen Stand seiner Arbeit und die Herausforderungen, vor denen das Unternehmen steht. Die Schwierigkeiten des Unternehmens liegen vor allem in der Umsetzung des Sanierungsplans aus dem Jahr 2023. Wie Böhm erklärt, hat die österreichische Investorin CK Technology Solutions GmbH nur einen Teil der zugesagten 1,8 Millionen Euro geleistet. Während die erste Zahlung in Höhe von 500.000 Euro erfolgte, wurde die zweite Tranche von 1,3 Millionen Euro nicht überwiesen. Stattdessen habe die Investorin diesen Betrag mit angeblichen Gegenforderungen verrechnet. Seit Mai 2024 läuft hierzu ein Rechtsstreit zwischen dem Insolvenzplanüberwacher und der CK Technology Solutions GmbH vor dem Landgericht Hamburg.

Das am 20. Januar aufgrund von vier Fremdanträgen von Vermietern eingeleitete vorläufige Insolvenzverfahren steht deshalb unter großen Vorzeichen: „Wir müssen so viel Liquidität wie möglich aus eigener Kraft generieren, um die Gehälter der Mitarbeitenden zahlen zu können“, so Böhm. Eine Klärung zur doch noch möglichen Gewährung von Insolvenzgeld steht noch aus.

Trotz dieser Unsicherheiten zeigt sich der vorläufige Insolvenzverwalter optimistisch, was die Motivation der Mitarbeitenden angeht. Der Betriebsrat werde eng eingebunden, um Transparenz und Zusammenarbeit zu fördern.

Während der Geschäftsführer angekündigt hat, den Gläubigeranträgen mit einem eigenen Insolvenzantrag zu folgen, könnte sich die Situation durch Kaufinteressenten verbessern. Mehrere namhafte Interessenten haben sich bereits gemeldet, und erste Gespräche laufen. Eine vollständige Sanierung könnte jedoch erschwert werden, da die Markenrechte von Görtz nicht bei der Görtz Retail GmbH liegen. Diese gehören einer österreichischen Gesellschaft, was den Handlungsspielraum der Insolvenzverwalter stark einschränkt.

„Unser oberstes Ziel ist es, die Gehälter der Mitarbeitenden sicherzustellen und langfristige Perspektiven für Görtz, die Mitarbeitenden und Kunden zu schaffen“, betont Böhm. Ob das gelingt, hängt jedoch stark von der weiteren Entwicklung im Insolvenzverfahren und dem Interesse potenzieller Investoren ab.

Mehr zu diesen Themen gibt es hier: Insolvenzen, Stationärhandel, Textilhandel

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