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Handelskrieg trifft Exporte: So reagieren deutsche Unternehmen

Laut Allianz Trade sind deutsche Exporteure zunehmend mit geopolitischen Risiken, hohen Energiepreisen und Zahlungsausfällen konfrontiert. Dennoch bleibt die Branche vergleichsweise optimistisch und reagiert mit Diversifizierung, Kostenkontrolle und strategischer Neuausrichtung.

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Flaggen der USA und China und Dollarscheine
Foto: Karolina Grabowska / Pexels
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Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat trotz der vorübergehenden Annäherung tiefgreifende Auswirkungen auf den weltweiten Warenverkehr – und auf die Strategien exportorientierter Unternehmen. Die aktuelle Allianz Trade Global Survey 2025 befragte 4.500 Exporteure aus neun Ländern, darunter Deutschland, zu ihren Erwartungen, Risiken und Anpassungsstrategien. Die Ergebnisse zeigen: Die Zeit des Optimismus ist vorbei, die Ära der Resilienz hat begonnen.

Stimmung kippt nach Eskalation der Zölle

Vor dem sogenannten „Liberation Day“ am 2. April rechneten noch 82 % der deutschen Exporteure mit steigenden Ausfuhren. Nach der Eskalation der Zollspirale hat sich dieser Anteil halbiert. Weltweit sank der Anteil der Unternehmen mit positiven Exporterwartungen von 80 % auf 40 %. Die neuen Handelsabkommen mit Großbritannien und China sorgen für kurzfristige Entspannung, doch viele Unternehmen fürchten, dass diese nicht von Dauer ist. 39 % der deutschen Exporteure erwarten rückläufige Umsätze – weltweit sind es sogar 45 %.

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Deutsche Exporteure fürchten Protektionismus und Energiepreise

Geopolitische Risiken und zunehmender Protektionismus machen deutschen Unternehmen besonders zu schaffen. 35 % nennen diese als größte Bedrohung – mehr als in allen anderen untersuchten Ländern. Hinzu kommen anhaltend hohe Energiekosten, Lieferkettenprobleme und eine mögliche Verschlechterung der Zahlungsmoral. Dennoch zeigen sich deutsche Unternehmen vergleichsweise robust: Während weltweit 53 % eine sinkende Zahlungsmoral befürchten, sind es in Deutschland nur 37 %.

Strategien: Diversifizierung, Kostendruck, neue Märkte

Viele Unternehmen reagieren mit konkreten Anpassungsmaßnahmen: Über 90 % der deutschen Exporteure setzen auf neue Absatzmärkte, etwa ein Drittel hat bereits diversifiziert, weitere 59 % planen entsprechende Schritte. Gleichzeitig forciert rund die Hälfte der Betriebe Verhandlungen mit bestehenden Lieferanten, ein Drittel sucht neue. Effizienzsteigerungen und interne Kostensenkungen haben dabei Vorrang vor Preissteigerungen – nur 32 % der deutschen Firmen planen Preiserhöhungen, 17 % wollen sogar senken.

Kurzfristige Effekte durch Moratorium – Hamsterstrategie bei Warenimporten

Ein 90-tägiges Moratorium bis zum Inkrafttreten neuer Zölle veranlasst viele Unternehmen, Ex- und Importe vorzuziehen. In Deutschland haben 84 % der Exporteure ihre Importe beschleunigt. Dieses „Hamstern 2.0“ dürfte temporäre Entlastung bringen, verändert aber kaum die mittelfristigen Perspektiven.

Friendshoring und neue Absatzregionen

Die Umleitung von Warenströmen und das sogenannte „Friendshoring“ rücken neue Märkte wie Lateinamerika in den Fokus. Besonders US-Unternehmen mit Produktionsstandorten in China sondieren Alternativen außerhalb Asiens. Auch europäische Exporteure – darunter viele deutsche – prüfen verstärkt Exportchancen in neuen Regionen. Trotz aller Unsicherheiten: Die Anpassungsfähigkeit bleibt die zentrale Stärke im globalen Wettbewerb.

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