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Insolvenz: Weltbild schließt Online-Shop und alle Filialen

Eingang einer Filiale von Weltbild
Foto: Weltbild

Der bekannte Medien- und Non-Food-Händler und einstige Versandhandelspionier Weltbild stellt nur wenigen Wochen nach Insolvenzmeldung aufgrund fehlender Sanierungschance die Geschäftstätigkeit zum Ende des Monats ein. Trotz intensiver Suche konnte kein Investor gefunden werden, gab die Insolvenzverwaltung bekannt. Lediglich einzelne Vermögenswerte wie Markenrechte oder Warenvorräte sind für potenzielle Käufer noch von Interesse.

Die Weltbild GmbH & Co. KG, Kernmarke der Weltbild D2C Group, hatte im Juni zum zweiten Mal Insolvenz angemeldet. Innerhalb der Gruppe soll Weltbild für rund 20% Umsatz verantwortlich sein. Von der jetzigen Schließung sind insgesamt 440 Mitarbeiter betroffen, die am Mittwoch informiert wurden. Die Kündigungen sollen voraussichtlich im September erfolgen. Ein kleines Team wird noch bis zum endgültigen Abschluss der Abwicklungsarbeiten in Bereichen wie IT, Buchhaltung und Personal verbleiben. Allerdings stehe der Kundenservice per Telefon und E-Mail nicht mehr zur Verfügung.

In der Begründung heißt es, dass die Gespräche mit potenziellen Investoren scheiterten, da die erforderlichen Maßnahmen zur Fortführung des Betriebs, insbesondere in den Bereichen IT und Marketing, immense finanzielle Mittel und Zeit erfordert hätten. Aufgrund des starken Wettbewerbs und der damit verbundenen Unsicherheit war eine profitable Fortführung nicht möglich gewesen.

Diese Begründung scheint insofern zumindest etwas fragwürdig, da die zum Teil neu aufgestellte Geschäftsführung noch vor rund 4 Wochen viel Zuversicht äußerte und ein großes Bild für die Zeit nach der Sanierung zeichnete: „Eine Fokussierung auf das kundenzentrierte Online-Geschäft, der Ausbau profitabler und wachstumsstarker Kategorien, eine signifikante Reduktion der Kosten, die Vereinfachung aller Prozesse und eine komplette Neuausrichtung der IT-Landschaft auf die neue Unternehmensgröße sowie eine fokussierte Marktbearbeitung.“ hieß es in der Pressemitteilung.

„Für unseren Kurs haben wir auch die wichtige finanzielle Rückendeckung unseres Gesellschafters, der Droege Group, erhalten“, betont noch der kürzlich eingetretene Finanzchef. Neben fehlendem Neu-Investor dürfte demnach vor allem die Droege Gruppe, die natürlich als Gesellschafter bereits lange die Zahlen kennt, letztlich nicht überzeugt gewesen sein. Verglichen mit anderen Insolvenzen erscheint es doch sehr auffällig, dass nach nur wenigen Wochen die Zuversicht direkt in eine Komplettschließung mündet.

Sowohl online als auch in den noch 14 Filialen werden nun zahlreiche Produkte bereits mit Rabatten von bis zu 80 Prozent angeboten. Bestellungen können weiterhin getätigt werden und die Auslieferung erfolgt bis zur endgültigen Schließung. Im Online-Shop selbst ist allerdings für Kunden noch kein Hinweis ersichtlich, dass Weltbild schließen wird.

Vor zehn Jahren musste das ursprünglich als Buch- und Kataloghändler gestartete Weltbild bereits ein erstes Insolvenzverfahren durchlaufen, bei dem rund 600 Mitarbeiter entlassen wurden und das Unternehmen schließlich an die Droege Group verkauft wurde. In den darauffolgenden Jahren machte die neu formierte „Weltbild D2C“ vor allem durch einige Übernahmen auf sich aufmerksam.

Neben Weltbild haben auch weitere Unternehmen der WB D2C Group, inklusive dem bekannten Buecher.de, Insolvenz angemeldet. Für die anderen Gesellschaften und Marken werden weiterhin nach Zukunftslösungen gesucht, heißt es aus der Gruppe.

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