Die Schweizer Uhrenindustrie hat 2024 einen Rückgang der Exporte um 2,8 Prozent auf 26,0 Milliarden Franken (rund 27,2 Milliarden Euro) verzeichnet. Dies berichtet der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH. Nach drei Jahren Wachstum spiegelt diese Entwicklung eine schwächere Nachfrage nach Luxusgütern sowie eine zunehmende Konkurrenz im unteren und mittleren Preissegment wider. Besonders betroffen war der chinesische Markt, während die USA als Absatzmarkt weiter wuchsen.
Der Export von Kleinuhren, der Hauptbestandteil des Uhrenmarktes, fiel wertmäßig ebenfalls um 2,8 Prozent auf 24,8 Milliarden Franken (rund 25,9 Milliarden Euro). Noch deutlicher zeigte sich der Rückgang in den Stückzahlen: Mit 15,3 Millionen exportierten Uhren sank das Volumen auf ein historisches Tief. Besonders betroffen war das Segment unter 3.000 Franken, das einen Rückgang von 15,6 Prozent hinnehmen musste. Hochpreisige Modelle aus Edelmetallen konnten hingegen leicht zulegen (+2,2 %), wobei dies eher auf steigende Preise als auf eine größere Stückzahl zurückzuführen ist.
Regional zeigten sich deutliche Unterschiede. Während der amerikanische Markt mit einem Wachstum von 5,0 Prozent stabil blieb, litt Asien unter massiven Einbußen. Die Exporte nach China sanken um 25,8 Prozent – ein Rückgang, der sogar stärker ausfiel als während der Covid-Pandemie. Auch Hongkong (-18,7 %) verzeichnete eine schwache Nachfrage. Japan hingegen entwickelte sich mit +7,8 Prozent positiv, unterstützt durch touristische Einkäufe. Europa blieb weitgehend stabil, mit leichten Verlusten in Deutschland (-3,8 %) und Großbritannien (-1,6 %), während Frankreich um 2,5 Prozent zulegen konnte.
Ausblick: Unsichere Perspektiven für 2025
Die Schweizer Uhrenindustrie blickt mit Sorge auf das Jahr 2025. Der Arbeitgeberverband meldet zwar, dass dank Maßnahmen wie reduzierter Arbeitszeit bisher Arbeitsplätze gesichert werden konnten. Doch angesichts der unsicheren Entwicklung in China bleibt eine schnelle Erholung fraglich. Zwar könnte sich der Rückgang verlangsamen, doch eine Trendwende ist derzeit nicht in Sicht.