Shein hat seinen geplanten Börsengang in London Berichten nach vorerst gestoppt. Grund dafür sind drastische US-Zölle auf chinesische Importe, die das Geschäftsmodell des chinesisch gegründeten Online-Modehändlers empfindlich treffen. Wie die Financial Times berichtet, verlagert das Unternehmen derzeit seinen Fokus auf eine umfassende Restrukturierung der US-Aktivitäten.
US-Markt unter Druck
Insbesondere zwei Maßnahmen der US-Regierung unter Donald Trump setzen Shein unter Druck: Zum einen ein 124-prozentiger Strafzoll auf chinesische Waren – ohne jegliche Übergangsfrist. Zum anderen soll die sogenannte de-minimis-Regel abgeschafft werden, die bislang zollfreie Einfuhren unter 800 US-Dollar (rund 750 Euro) ermöglichte.
Um die Zusatzkosten auszugleichen, hat Shein in den USA die Preise für einige Artikel massiv erhöht. Gleichzeitig wurden Ausgaben für Online-Werbung stark reduziert, um die Margen zu stabilisieren.
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Strategiewechsel statt Börsenfieber
Anstatt weiter an den IPO-Vorbereitungen zu arbeiten, priorisiert das Management aktuell Maßnahmen zur Risikominimierung im US-Geschäft. Dazu zählen dem Bericht nach auch Pläne, Teile der Produktion von China in andere Länder wie Indien oder Brasilien zu verlagern. Der Aufbau neuer Produktionskapazitäten wäre jedoch zeit- und kapitalintensiv.
Londoner Börse bleibt Option
Obwohl die britische Finanzaufsicht FCA dem Börsenprospekt bereits zugestimmt hat, ist unklar, wann Shein tatsächlich den Schritt an die London Stock Exchange wagen wird. Die andauernden Zollverhandlungen zwischen den USA und China machen eine realistische Bewertung des Unternehmens schwierig.