Nach der langerwarteten Integration einer Checkout-Funktion in ChatGPT öffnet auch Shopify öffnet in Kürze seinen Händlern einen neuen Vertriebskanal. Wie das Unternehmen heute ankündigt, können Nutzer zukünftig während ihrer Produktsuche im Gespräch mit der KI nicht nur Empfehlungen erhalten, sondern diese auch sofort kaufen – ohne die Anwendung verlassen zu müssen.
Von Inspiration bis Kauf in einem Schritt
Bislang nutzten Millionen Menschen ChatGPT bereits für Inspiration und Produktsuche. Doch der eigentliche Kauf fand stets außerhalb statt. Mit der Integration von Shopify wird die gesamte Customer Journey nun in den Chat verlagert – von der Entdeckung bis zum Abschluss der Bestellung. Laut einem Post auf X von Tobias Lutke, CEO von Shopify, soll die Erweiterung „very very soon“ verfügbar sein.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Vorteile für Händler
Für Händler bedeutet dies: Sie erreichen Kunden genau dort, wo Kaufentscheidungen entstehen. Die Produktdaten – inklusive Preis und Verfügbarkeit – werden in Echtzeit eingebunden. Bestellungen laufen wie gewohnt über das Shopify-Backend, sodass keine zusätzliche Verwaltung erforderlich ist.
Die Aktivierung für Händler soll laut Shopify in wenigen Schritten möglich sein. Trotz der neuen Verkaufsumgebung bleibt die direkte Kundenbeziehung bei den Händlern, da alle Bestellungen weiterhin in ihrem bestehenden System abgewickelt werden.
Partnerschaft mit OpenAI und Markenvielfalt
Die Integration in ChatGPT ist Teil einer engeren Zusammenarbeit zwischen Shopify und OpenAI. Ziel ist es, Händler überall dort präsent zu machen, wo KI-gestützte Gespräche stattfinden. Schon zum Start sollen bekannte Marken wie Glossier, Spanx, Vuori, Away, Stanley 1913 oder Steve Madden vertreten sein. Damit öffnet sich für Millionen Händler ein direkter Zugang zu Kunden, die bisher vor allem über klassische Onlinekanäle erreicht wurden.
„Agentic Commerce“ als neues Konzept
Shopify beschreibt den Ansatz als „Agentic Commerce“ – also Handel, der direkt aus KI-gestützten Konversationen heraus entsteht. Nutzeranfragen wie „Welches Geschenk passt für einen Geburtstag?“ oder „Welche Sneaker sind im Trend?“ können sofort in Käufe umgesetzt werden. Händler bleiben dabei die zentrale Instanz: Sie treten klar erkennbar als Verkäufer auf, behalten die Kundenbeziehung und entscheiden, ob Bestellungen über einen Sofort-Checkout oder den eigenen Shop laufen.
Perspektive: KI-gestützter Handel
Mit dem Schritt signalisiert Shopify, dass KI-gestützte Konversationen nicht nur beratend wirken, sondern auch Transaktionen direkt anstoßen können. Nachdem Perplexity bereits im Mai begonnen hat, PayPal zu integrieren und es im Juli erste Gerüchte zu einem ChatGPT-Checkout gab, setzt Shopify nun einen wichtigen Impuls im Wettbewerb um die digitale Kundenschnittstelle der Zukunft. AI meets E-Commerce wird zweifelsohne „the next big thing“.


