Shopware setzt künftig stärker auf KI-gestützte Prozesse und will sich als zentrale Plattform für den digitalen Handel der Zukunft positionieren. Im Rahmen einer digitalen Produkt-Keynote präsentierten die Gründer Stefan und Sebastian Hamann eine Reihe von Neuerungen, die unter dem Stichwort „Agentic Commerce“ zusammengefasst sind und vor allem den B2B-Sektor adressieren.
Ursprünglich war die Vorstellung der Produktneuheiten für den Shopware Community Day in Köln geplant, der jedoch aufgrund einer Bombenentschärfung verschoben werden musste. Shopware reagierte kurzfristig und stellte die Inhalte digital zur Verfügung.
Shopware AI: Zwischen Rationalität und Emotion
Ein zentrales Element der neuen Strategie ist „Shopware AI“, eine Sammlung von Funktionen, die Künstliche Intelligenz in den E-Commerce-Alltag integrieren. Der neue Copilot unterstützt Händler bei Routineaufgaben im Shopmanagement, während der integrierte „Image Editor“ die visuelle Bearbeitung von Produktbildern ermöglicht – inklusive realistischer Schatten und Reflexionen. Ziel ist es, qualitativ hochwertige Inhalte ohne aufwendige Foto-Shootings zu generieren.
Laut Sebastian Hamann basiert das AI-Konzept auf der Erkenntnis, dass Kaufentscheidungen sowohl rational als auch emotional geprägt sind. Shopware AI zielt daher auf ein ausgewogenes Zusammenspiel beider Aspekte.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Agentic Commerce: Die neue Logik des Einkaufens
Das Konzept „Agentic Commerce“ beschreibt die Verlagerung von Kaufentscheidungen auf intelligente, AI-gestützte Agents. Diese sollen Prozesse von der Angebotserstellung bis zum Abschluss stark beschleunigen. Shopware verfolgt dabei vier strategische Ziele: Umsatzsteigerung, geringere Integrationskosten, individuellere Einkaufserlebnisse und stärkere Monetarisierung im Ökosystem.
Der erste Schritt auf diesem Weg ist mit dem Copilot bereits gemacht. Weitere Funktionen – etwa AI Agents – sollen folgen. Parallel dazu kündigte Shopware die Gründung der „Agentic Commerce Alliance“ an. Sie soll Branchenstandards setzen und den Austausch unter AI-orientierten Commerce-Unternehmen fördern.
Neue B2B Components für komplexe Geschäftsmodelle
Angesichts eines erwarteten Marktwachstums im B2B-Segment stellt Shopware neue Funktionen bereit, die den Anforderungen komplexer Handelsstrukturen gerecht werden. Zwei Komponenten standen im Fokus der Präsentation:
Mit „Organization Units“ lassen sich unterschiedliche Abteilungen eines Unternehmens mit spezifischen Parametern wie Bezahlmethoden oder Versandadressen abbilden. Dies reduziert Fehlerquellen bei dezentral organisierten Einkaufsprozessen.
„Advanced Product Catalogs“ ermöglichen individuell zugeschnittene Produktkataloge für verschiedene Kundengruppen. Damit werden Angebotsprozesse beschleunigt und die Conversion erhöht.
Stärkung der Community durch neuen Hub
Als Open-Source-Anbieter setzt Shopware auf eine aktive und kooperative Community. Diese wird durch den neu vorgestellten Community Hub weiter gestärkt. Der Hub vereint interaktive Lerninhalte, Gamification-Elemente und neue Möglichkeiten zur Kollaboration. Shopware verspricht eine deutliche Steigerung der Entwickler-Produktivität – auch deshalb, weil die Community selbst an der Entwicklung des Hubs beteiligt war.