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Amazon erweitert in den USA sein Niedrigpreis-Angebot Haul auf Desktop-Nutzer. Die Plattform bietet günstige Produkte unter 20 Dollar mit Lieferzeiten von ein bis zwei Wochen. Rückgaben sind über 8.000 Standorte möglich, der Versand ist ab 25 Dollar kostenlos. Trumps Zollreform könnte das Modell jedoch beeinflussen
Amazon hat seine im November gestartete Niedrigpreis-Offensive „Haul“ nun auch für Desktop-Nutzer zugänglich gemacht. Dies teilt der Konzern in einem Blog-Beitrag mit. Die Plattform, die bislang nur über die Amazon-Shopping-App genutzt werden konnte, bietet Produkte zu besonders günstigen Preisen – mit für US-Kunden längeren Lieferzeiten als gewohnt.
Mit Haul zielt Amazon auf das gleiche Marktsegment wie chinesische Anbieter wie Temu oder Shein: Produkte unter 20 US-Dollar, bei Lieferzeiten von meist ein bis zwei Wochen. Die Artikel werden über das bestehende Amazon-Verkäufernetzwerk angeboten und sind durch Amazons A-bis-Z-Garantie abgesichert. Die Rückgabe ist ab einem Warenwert von drei Dollar kostenlos, sofern sie innerhalb von 15 Tagen erfolgt. Der Versand wiederum ist ab einem Bestellwert von 25 Dollar gratis.
Die Rückgabe kann über Amazons etabliertes Rücksendenetz erfolgen, das mehr als 8.000 Standorte in den USA umfasst – darunter Filialen von Amazon Fresh, Whole Foods, UPS, Kohl’s und Staples.
Laut Amazon-Manager Dharmesh Mehta, Vizepräsident für weltweite Marktplatzdienste, wurde Haul nach dem Beta-Start positiv aufgenommen. In einem LinkedIn-Beitrag betont er, dass das Angebot seither kontinuierlich erweitert wurde – unter anderem mit günstiger Mode, Haushaltswaren, Elektronik und sogar Markenartikeln mit bis zu 80 Prozent Rabatt.
Während Amazon das Haul-Angebot ausbaut, hat der ehemalige US-Präsident Donald Trump am Mittwoch angekündigt, das sogenannte de minimis-Schlupfloch zu schließen. Bislang konnten Anbieter darüber Waren unterhalb eines bestimmten Werts zollfrei in die USA liefern. Diese Maßnahme hatte vor allem Plattformen wie Temu begünstigt, auf die Amazon mit Haul reagiert. Sollte die Reform umgesetzt werden, könnte das auch Auswirkungen auf Haul-Lieferanten haben – und zu höheren Preisen führen.
Amazon bereitet offenbar ebenso den internationalen Rollout der Discount-Plattform vor. Berichten zufolge soll Haul noch 2025 in Europa starten.
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