Midjourney wagt mit dem Start seines ersten Video-Modells einen großen Schritt in Richtung immersiver, KI-generierter Welten. Ziel ist langfristig die Entwicklung eines Echtzeit-Systems, das offene 3D-Welten simulieren kann – samt beweglicher Charaktere und interaktiver Umgebungen.
Dafür verfolgt das Unternehmen einen modularen Entwicklungsansatz: Erst Bilder, dann Bewegung, schließlich 3D-Räume – und all das in Echtzeit. Der nun veröffentlichte Baustein ist das „Image-to-Video“-Modell, das aus generierten oder hochgeladenen Bildern kurze Animationen erstellt. Nutzer können dabei zwischen einem automatischen Modus mit voreingestelltem Bewegungsverhalten und einer manuellen Variante wählen, bei der eigene „Motion Prompts“ verwendet werden.
Mit der Veröffentlichung des V1-Video-Modells läutet Midjourney die nächste Phase ein. Das Unternehmen verspricht weitere Fortschritte, auch für das Bildmodell, die aus den jüngsten Entwicklungen resultieren.
Zwei Bewegungsmodi für unterschiedliche Szenarien
Je nach gewünschter Dynamik können Nutzer zwischen „Low Motion“ und „High Motion“ wählen. Während „Low Motion“ für ruhige, atmosphärische Szenen gedacht ist, bei denen sich hauptsächlich das Motiv bewegt, bietet „High Motion“ eine deutlich aktivere Darstellung mit bewegter Kamera. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile – mal bleibt das Bild nahezu statisch, mal kann zu viel Bewegung zu Verzerrungen führen.
Ein weiterer Clou: Videos lassen sich schrittweise verlängern – in vier Abschnitten zu je etwa vier Sekunden. Auch externe Bilder können animiert werden, sofern sie als Startbild markiert und mit einem Bewegungsbefehl versehen werden.
Preisstruktur und technologische Perspektive
Das Angebot startet zunächst exklusiv über die Webplattform von Midjourney. Der Preis pro Videoauftrag liegt bei etwa dem Achtfachen eines Bildauftrags – was angesichts der generierten vier Videos mit je fünf Sekunden Laufzeit überraschend günstig ist. Pro Sekunde Video entspricht der Preis etwa einem einzelnen Upscale-Prozess – laut Midjourney über 25-mal günstiger als vergleichbare Angebote am Markt.
Zukünftig sollen „Relax-Modi“ für zahlende Pro-Nutzer folgen. Gleichzeitig betont das Unternehmen, dass die laufenden Kosten und der Ressourcenbedarf schwer kalkulierbar seien – Preisanpassungen könnten folgen, wenn die Auslastung steigt.