Präsident Donald Trump hat nach der Ankündigung vor zwei Tagen erwartungskonform die Frist für den Verkauf von TikTok erneut verlängert und gewährt dem chinesischen Mutterkonzern ByteDance weitere 90 Tage, um einen amerikanischen Käufer für die populäre Video-App zu finden. Die neue Deadline ist nun der 17. September 2025.
Verlängerung per Dekret
Die Ankündigung erfolgte per Executive Order, die Trump am Donnerstag unterzeichnete. Bereits zuvor hatte er laut CBNC während eines Flugs mitgeteilt, dass er davon ausgehe, dass Chinas Staatschef Xi Jinping einen Verkauf absegnen müsste, sollte sich ein Käufer finden. ByteDance hat sich bisher nicht öffentlich dazu geäußert, ob es tatsächlich zu einem Verkauf kommen wird.
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Trumps Schwenk in der TikTok-Politik
Die aktuelle Haltung der Trump-Administration markiert eine Kehrtwende im Vergleich zu seinem ersten Mandat, in dem TikTok per Dekret verboten wurde – ein Schritt, der später von US-Gerichten aufgehoben wurde. Inzwischen setzt Trump auf Regulierung statt Verbannung. Laut Pressesprecherin Karoline Leavitt wolle man den US-Bürgern weiterhin Zugang zu TikTok gewähren, gleichzeitig aber die Datensicherheit gewährleisten.
Reaktionen und Marktbewegungen
Nach dem ursprünglichen TikTok-Verbot unter der Biden-Regierung wurde die App zeitweise abgeschaltet, was zu einem Nutzerschub bei der chinesischen Alternativ-App RedNote führte. Doch seitdem Trump eine Fortsetzung des TikTok-Betriebs in Aussicht stellte, sind viele Nutzer zurückgekehrt. TikTok zählt derzeit rund 170 Millionen Nutzer in den USA.
Suche nach Käufern läuft weiter
Bereits im Vorfeld der letzten Frist, die am 5. April ablief, hatten mehrere Unternehmen ihr Interesse bekundet. Amazon legte kurzfristig ein Angebot vor. Weitere Interessenten waren u.a. Reddit-Mitgründer Alexis Ohanian, der gemeinsam mit Investor Frank McCourt bot, das KI-Startup Perplexity AI sowie Ex-Finanzminister Steven Mnuchin. Ein Deal kam jedoch bislang nicht zustande, nicht zuletzt wegen verschärfter US-Zölle gegenüber China.