Die mittlerweile überstandene Insolvenz der KaDeWe-Gruppe hat für den Bund und das Land Berlin offenbar geringere finanzielle Folgen als zunächst angenommen. Wie eine jüngste Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums an die Redaktion von rbb24 Recherche zeigt, belaufen sich die Kosten für den Bund auf etwa 3,3 Millionen Euro. Das Land Berlin muss rund 2,2 Millionen Euro übernehmen.
Bereits im Jahr 2020 hatten der Bund sowie die Länder Berlin, Bayern und Hamburg eine Bürgschaft für einen 90-Millionen-Euro-Kredit an die KaDeWe-Gruppe übernommen. Ziel war es, die Luxus-Kaufhäuser in Berlin, Hamburg und München während der Coronapandemie vor der Insolvenz zu bewahren. Nach dem Zusammenbruch des Signa-Konzerns, dem Hauptgesellschafter der KaDeWe-Gruppe, blieb eine Kreditschuld von 55 Millionen Euro offen. Zwischenzeitlich wurde eine Restschuld von 18 Millionen Euro erwartet.
Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte nun, dass die Verwertung der gestellten Sicherheiten einen Großteil des Kredits abgedeckt habe. Der verbleibende Ausfall beschränke sich auf einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag. Die Risikoaufteilung sieht vor, dass der Bund 50 Prozent der Bürgschaft trägt, Berlin 32,9 Prozent und die restlichen Anteile auf Bayern und Hamburg entfallen. Der überproportionale Anteil Berlins liegt an der Größe des Standorts und der Zahl der dortigen Mitarbeiter.
Während der thailändische Gesellschafter der KaDeWe-Gruppe seinen Kreditanteil inzwischen beglichen hat, reichten die Sicherheiten des insolventen Signa-Konzerns nicht aus, um die gesamten Forderungen zu decken.