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Die Modemarke Jones Fashion, die einst auf Business-Look setzte, übergibt ihre Flächen an günstigere Anbieter. Gestiegene Kosten, veränderte Konsumgewohnheiten und ein schrumpfender Markt setzen dem Modehandel zu.
Nach mehr als fünf Jahrzehnten zieht sich die österreichische Modemarke Jones vollständig aus dem Geschäft zurück, wie Der Standard zuerst berichtet. Gründer Gabor Rose kündigt die Schließung aller verbliebenen Standorte an und übergibt die Flächen an internationale Anbieter wie More & More, Liberty Fashion und Musterzimmer. Der Rückzug markiert ein weiteres Kapitel in der Krise des stationären Modehandels, der auch im Nachbarland Österreich grassiert.
Rose, der 1972 sein eigenes Label gründete, möchte das Unternehmen ohne Schulden abwickeln. Trotz der zweimaligen Rückkehr aus der Insolvenz seit 2019 sieht er keine wirtschaftliche Perspektive mehr. Zu stark sei der Druck durch gestiegene Kosten und eine schwächelnde Konjunktur. Eine jährliche Umsatzsteigerung von 15 Prozent wäre nötig gewesen, um profitabel zu bleiben – ein Ziel, das er nicht mehr für realistisch hält.
Die Krise betrifft vor allem jene Marken, die auf klassische, mittelpreisige Mode setzen. Der Business-Look verliert an Bedeutung, Casualwear dominiert. Konsumenten geben weniger Geld für Mode aus, dafür mehr für Erlebnisse wie Gastronomie oder Reisen. Die Modebranche kämpft europaweit mit einer Pleitewelle, von der insbesondere die preisliche Mitte betroffen ist – also genau jenes Segment, in dem Jones positioniert war.
Insgesamt schließt Jones 30 eigene Filialen, darunter 20 in Österreich. Auch zehn Franchise-Standorte sowie rund hundert Verkaufsstellen im gehobenen Handel sind betroffen. Drei Modemarken übernehmen den Großteil der Flächen: More & More, Liberty Fashion und das Salzburger Label Musterzimmer. Nur vier der bisherigen Standorte bleiben vorerst unbesetzt.
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