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Branchenverband wirft Pimkie wegen Shein-Kooperation raus

Drei Models einer Pimkie Kampagne
Foto: Pimkie

Key takeaways

Pimkie wurde vom französischen Modeverband ausgeschlossen – Grund ist eine neue Partnerschaft mit dem umstrittenen Onlinehändler Shein. Pimkie verteidigt die Entscheidung als Teil einer Wachstumsstrategie und plant trotz Kritik weitere Expansion.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Der französische Handelsverband Fédération des Enseignes de l’Habillement hat Berichten nach die Modemarke Pimkie aus seinen Reihen ausgeschlossen. Die Entscheidung wurde einstimmig getroffen und steht im direkten Zusammenhang mit einer neuen strategischen Partnerschaft zwischen Pimkie und dem Onlinehändler Shein.

Schwere Vorwürfe gegen Shein

Shein steht seit Jahren wegen seines Geschäftsmodells in der Kritik. Der Verband wirft dem Unternehmen unter anderem vor, geltende Vorschriften zu umgehen, mit unlauteren Mitteln zu konkurrieren und durch exzessive Luftfracht massive Umweltschäden zu verursachen. Auch Verbraucherschutzverstöße wie intransparente Preisgestaltung, manipulative Rabatte und mangelhafte Hinweise zu Datenschutz und Nachhaltigkeit werden angeprangert.

Laut Verband entfernt sich Pimkie durch die Kooperation mit Shein von gemeinsamen Verpflichtungen innerhalb der Branche, insbesondere im Hinblick auf faire Wettbewerbsbedingungen und Nachhaltigkeit.

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Pimkie wehrt sich gegen Ausschluss

Pimkie-CEO Salih Halassi kritisierte die Entscheidung scharf. Wie Fashionunited berichtet, erklärte er gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass seit seiner Übernahme des Unternehmens vor über zwei Jahren keine Unterstützung seitens der Branchenorganisationen erhalten zu haben. Vielmehr sei erwartet worden, dass die Marke vom Markt verschwindet. Nun aber stehe Pimkie kurz vor der Gewinnschwelle und expandiere erneut: 2025 wurden bereits zwölf neue Filialen eröffnet, weitere sollen 2026 folgen.

Die Zusammenarbeit mit Shein sei Teil einer strategischen Neuausrichtung, die Pimkie zu stärkerem internationalen Wachstum verhelfen solle. Shein selbst kündigte an, Pimkie über sein „Shein Xcelerator“-Programm in 160 Ländern sichtbar zu machen. Zudem profitiert das französische Modeunternehmen von Sheins globaler Logistik und On-Demand-Produktion.

Kooperation sorgt für breiten Widerstand

Der Ausschluss aus der Fédération des Enseignes de l’Habillement ist nicht die einzige Folge des umstrittenen Deals. Auch andere Akteure der französischen Modebranche reagierten mit Unverständnis. Die Alliance du Commerce, zu der neben der erwähnten Fédération auch die Union du Grand Commerce de Centre-Ville und die Fédération des Enseignes de la Chaussure gehören, äußerte sich ablehnend. Zudem zieht die ehemalige Eigentümerfamilie aufgrund des Deals vor Gericht.

Pimkie, das 1971 gegründet wurde und derzeit rund 200 Filialen in Frankreich betreibt, durchlief in den vergangenen Jahren mehrere Sanierungsphasen inklusive Sozialplänen und einem Schutzschirmverfahren. Der Schritt in Richtung Shein könnte wirtschaftlich nachvollziehbar sein – politisch isoliert sich das Unternehmen damit jedoch weiter.

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