Der Einzelhandel befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Während klassische Handelsmargen aufgrund steigender Kosten, wachsendem Wettbewerb und veränderten Konsumgewohnheiten unter Druck geraten, eröffnen sich neue Einnahmequellen – insbesondere durch Retail Media. Händler erkennen zunehmend das Potenzial, ihre digitalen und physischen Plattformen nicht nur für den Warenverkauf, sondern auch für Werbeeinnahmen zu nutzen.
Doch was macht Retail Media so attraktiv? Und wie können Händler daraus eine echte Cash Cow entwickeln?
Retail Media – mehr als nur ein Werbekanal
Retail Media beschreibt den Verkauf von Werbeflächen und Marketinglösungen auf den Plattformen von Händlern. Dabei können sowohl digitale Kanäle (z. B. Websites, Apps, Newsletter, Social Media) als auch physische Flächen im stationären Handel (z. B. digitale Displays, DOOH, Kassenbildschirme) genutzt werden.
Die Besonderheit: Händler besitzen wertvolle First-Party-Daten über das Kaufverhalten ihrer Kunden. Dadurch können Marken gezielte Werbeanzeigen schalten – direkt am Ort der Kaufentscheidung.
Warum ist Retail Media für Händler so lukrativ?
✔ Hohe Werbebudgets großer Marken
Unternehmen investieren Milliarden in gezielte Werbung, um Kaufentscheidungen zu beeinflussen. Händler können von diesen Budgets profitieren, indem sie eigene Werbeangebote schaffen.
✔ Höhere Margen als der Warenverkauf
Während der Verkauf physischer Produkte oft mit niedrigen Margen verbunden ist, bieten Werbeeinnahmen eine deutlich höhere Rentabilität.
✔ Nutzung bestehender Assets
Händler müssen keine neue Infrastruktur aufbauen – sie nutzen ihre bestehenden Kanäle wie Websites, Apps, Newsletter oder digitale Screens im Geschäft.
✔ Bessere Monetarisierung von First-Party-Daten
Durch das Ende der Third-Party-Cookies wird First-Party-Data zum Goldstandard. Händler haben hier einen entscheidenden Vorteil gegenüber klassischen Werbeplattformen.
Wie Händler Retail Media erfolgreich monetarisieren können
1. Kundendaten gezielt für Werbung nutzen
First-Party-Daten sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Retail Media Strategie. Händler können diese Daten nutzen, um Marken hochrelevante Werbeplatzierungen anzubieten – mit einer direkten Verbindung zum Kaufprozess.
2. Eigene Plattformen als Werbeinventar ausbauen
Retailer sollten ihre Plattformen gezielt als Werbeflächen ausbauen:
- Onsite Advertising: Sponsored Products, Display-Ads, Video-Werbung
- Offsite Advertising: CRM, Social Media, Programmatic Advertising über Partnernetzwerke
- Instore Advertising: Digitale Screens, Self-Checkout-Werbung, digitale Regaletiketten
3. Eine professionelle Retail Media Unit aufbauen
Um Retail Media als profitablen Geschäftsbereich zu etablieren, sollten Händler eine eigene Media Unit aufbauen oder mit Technologie-Partnern zusammenarbeiten. Erfolgreiche Retailer setzen hier auf AdTech-Lösungen wie DSPs, SSPs und DMPs, um Werbung effizient zu steuern.
4. Monetarisierungsmodelle diversifizieren
Neben klassischen CPC- und CPM-Modellen können Händler auch Premium-Partnerschaften, Performance-basierte Abrechnungen und datenbasierte Insights-Services anbieten.
Retail Media als Zukunftsmodell für den Handel
Retail Media bietet Händlern eine einzigartige Möglichkeit, ihre Margen nachhaltig zu steigern. Wer heute in den Aufbau eines professionellen Retail Media Netzwerks investiert, schafft eine skalierbare Einnahmequelle mit langfristigem Potenzial.
In Europa und den USA haben große Händler wie Walmart, MediaMarktSaturn oder Douglas bereits eindrucksvoll bewiesen, wie erfolgreich Retail Media sein kann.