Salesforce übernimmt den Datenmanagement-Spezialisten Informatica für rund 8 Milliarden US-Dollar (ca. 7,4 Mrd. Euro). Beide Unternehmen haben eine verbindliche Vereinbarung unterzeichnet. Aktionäre von Informatica erhalten 25 US-Dollar (ca. 23 Euro) pro Aktie in bar. Die Transaktion soll Anfang des Geschäftsjahres 2027 abgeschlossen sein.
Mit der Übernahme will Salesforce seine führende Position im Bereich KI-gestützter Unternehmenssoftware weiter ausbauen. Durch die Integration der Informatica-Technologien in die Salesforce-Plattform soll eine robuste Datenbasis für sogenannte Agenten-KI entstehen – also für autonome, kontextverstehende Systeme, die sicher und verantwortungsvoll agieren.
Vertrauenswürdige Daten für autonome Systeme
Im Zentrum des Deals steht die Kombination aus Salesforce’ Einstein-KI und Informaticas CLAIRE-KI. Während Einstein bereits in zahlreiche Salesforce-Anwendungen integriert ist, bringt Informatica tiefe Kompetenzen in Bereichen wie Datenintegration, -katalogisierung, Governance und Stammdatenmanagement mit. Ziel ist es, durch die Verschmelzung beider Plattformen eine gemeinsame Architektur zu schaffen, auf der KI-Agenten zuverlässig, skalierbar und gesetzeskonform arbeiten können.
Vorteile für bestehende Salesforce-Produkte
Die Übernahme soll mehrere zentrale Salesforce-Komponenten aufwerten: Die Datenplattform Data Cloud wird durch Informaticas Funktionen zur Datenbereinigung und -transparenz gestärkt. Die KI-Plattform Agentforce profitiert von einer tieferen Datenkontextualisierung. Auch Tableau, MuleSoft und die CRM-Module von Salesforce sollen durch besser aufbereitete Daten künftig präzisere Einblicke und personalisiertere Nutzererfahrungen bieten.
Strategischer Schritt mit Wachstumspotenzial
Salesforce betont, dass die Integration schnell erfolgen soll. Die Informatica-Technologien sollen nahtlos in die Salesforce-Cloud eingebunden werden – etwa durch einheitliche Metadatenverwaltung, zentrale Datenpipelines und Qualitätskontrollen. Gleichzeitig plant Salesforce Investitionen in das bestehende Partnernetzwerk von Informatica sowie eine beschleunigte Expansion durch eigene Marketing- und Vertriebskanäle.
Ein Deal mit Zustimmung der Aktionäre
Der Kauf wurde bereits von den Verwaltungsräten beider Unternehmen genehmigt. Zudem haben Investoren, die rund 63 Prozent der Stimmrechte von Informatica halten, schriftlich zugestimmt. Der Abschluss hängt nun von regulatorischen Genehmigungen und weiteren üblichen Bedingungen ab. Salesforce plant die Finanzierung des Deals aus Barmitteln und neuen Schulden. Ab dem zweiten Jahr nach dem Abschluss wird mit positiven Effekten auf Umsatz, Gewinn und freien Cashflow gerechnet.