Der chinesische Fast-Fashion-Riese Shein überdenkt laut einem Bericht der Economic Times seine Partnerschaft mit Reliance Retail Ventures Limited. Der Deal, der Sheins Rückkehr auf den indischen Markt markierte, wird aufgrund wachsender geopolitischer Spannungen und neuer Zollschranken zunehmend infrage gestellt.
Geopolitik verändert Sheins Sourcing-Strategie
Shein hatte mit Reliance das Ziel verfolgt, Indien als Produktions- und Exportstandort auszubauen. Lokale Unternehmen sollten mit Technologie versorgt und die Plattform in Indien neu gestartet werden. Doch seit die USA einen Importzoll von 145 Prozent auf chinesische Waren eingeführt haben und China mit einem Gegenzoll von 125 Prozent reagierte, ist das Umfeld schwieriger geworden.
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Fokus auf chinesische Produktion rückt wieder in den Vordergrund
Hinzu kommt, dass die chinesische Regierung verstärkt regulatorischen Druck auf inländische Hersteller ausübt, um eine Abwanderung der Produktion ins Ausland zu verhindern. Während die USA gegenüber Indien einige Zollerleichterungen gewähren, bleibt China davon ausgeschlossen – was Sheins Interesse an der Produktion außerhalb der Volksrepublik dämpfen könnte.

Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Rückläufige Gewinne verschärfen Entscheidungslage
Shein kämpft zudem mit sinkenden Gewinnen und einer gesunkenen Unternehmensbewertung für den bevorstehenden IPO. Unter diesen Bedingungen könnte das Unternehmen gezwungen sein, seine internationalen Expansionspläne neu zu priorisieren. Die geplante Zusammenarbeit mit rund 25.000 indischen Zulieferern steht damit auf dem Prüfstand.
Bisher haben sich weder Shein noch Reliance öffentlich zu den Berichten über die aktuellen Überlegungen geäußert.