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Ausländische Investitionen in Deutschland auf Rekordtief seit 2011

Ausländische Investitionen in Deutschland sinken weiter: 2024 wurden nur noch 608 Projekte angekündigt – ein Minus von 17 Prozent. Vor allem US-Unternehmen ziehen sich zurück, während China erstmals größter Investor ist.

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Deutschland-Flagge mit abnehmender Kurve als Symbol für Rezession 2023 in Deutschland
Foto: Natanael Ginting / Shutterstock
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Die Attraktivität Deutschlands für ausländische Investoren nimmt weiter ab: Laut einer aktuellen EY-Studie sank die Zahl der angekündigten Investitionsprojekte internationaler Unternehmen im Jahr 2024 um 17 Prozent auf nur noch 608 – so wenige wie seit 2011 nicht mehr. Europaweit betrug der Rückgang lediglich fünf Prozent. Besonders deutlich fiel der Rückgang bei US-Unternehmen aus, die ihre Projekte in Deutschland um 27 Prozent reduzierten.

Deutschland verliert im Standortvergleich an Boden

Frankreich und Großbritannien bleiben trotz eigener Rückgänge vor Deutschland im europäischen Standort-Ranking. Während Spanien und Polen Zuwächse verbuchen konnten, verliert Deutschland weiter an Boden. Verantwortlich dafür seien laut EY unter anderem hohe Steuerlasten, Bürokratie, hohe Energiekosten und eine schwächelnde Konjunktur.

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China überholt die USA als wichtigster Investor

Auffällig ist der wachsende Einfluss chinesischer Investoren: Mit 96 Projekten überholte China die USA als führende Herkunftsnation ausländischer Investitionen in Deutschland. Damit entfielen 37 Prozent aller chinesischen Investitionen in Europa auf den deutschen Markt – mehr als auf jedes andere Land.

Deutsche Unternehmen setzen auf Osteuropa

Gleichzeitig treten deutsche Unternehmen zunehmend als Investoren im Ausland auf. Die Zahl deutscher Projekte in Europa stieg um zwei Prozent auf 633. Besonders aktiv sind deutsche Firmen in Osteuropa, wo sie mit 214 Projekten – einem Anstieg um 22 Prozent – inzwischen die wichtigste ausländische Investorengruppe bilden.

EY warnt vor weiterem Bedeutungsverlust

EY-Geschäftsführer Henrik Ahlers bezeichnet die Entwicklung als „Alarmsignal“ und fordert politische Reformen: Neben einem Investitionspaket seien insbesondere verlässliche Rahmenbedingungen und eine Entbürokratisierung dringend erforderlich, um den Negativtrend zu stoppen. Perspektivisch sieht Ahlers auch eine Chance für Europa, mit Stabilität und Rechtsstaatlichkeit zu punkten – vorausgesetzt, es gelingen Fortschritte in Schlüsselbereichen wie Energiebinnenmarkt und Finanzmarktunion.

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