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Laut einer YouGov-Umfrage messen 42 % der Wähler der Digitalpolitik hohe Bedeutung bei. Besonders Anhänger von FDP und Grünen sowie junge Wähler legen Wert auf digitale Themen. Der eco-Verband fordert ein Digitalministerium, um Verwaltung, Infrastruktur und Cybersicherheit strategisch zu verbessern und Deutschlands digitalen Rückstand aufzuholen.
Die Digitalisierung gewinnt für deutsche Wähler an Bedeutung: Laut einer aktuellen Umfrage von YouGov im Auftrag des eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. halten 42 Prozent der Wahlberechtigten die Digitalpolitik für eine wichtige Entscheidungsgrundlage bei der Bundestagswahl. Besonders stark ausgeprägt ist dieses Interesse bei jüngeren Altersgruppen sowie bei Anhängern der FDP und der Grünen.
Die Umfrage zeigt, dass vor allem junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren (54 %) sowie zwischen 30 und 39 Jahren (52 %) großen Wert auf Digitalpolitik legen. Auch Wähler der FDP (60 %) und Bündnis 90/Die Grünen (55 %) messen dem Thema eine überdurchschnittlich hohe Bedeutung bei.
Oliver Süme, Vorstandsvorsitzender des eco-Verbands, sieht darin ein Zeichen für den gestiegenen Stellenwert der Digitalisierung in Deutschland: „Viele Wähler haben erkannt, dass die digitale Transformation entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Landes ist. Insbesondere FDP und Grüne könnten mit digitalpolitischen Themen bei jungen Wählern punkten.“ Gleichzeitig sieht Süme darin einen klaren Auftrag an die nächste Bundesregierung, den digitalen Rückstand Deutschlands aktiv aufzuholen.
Die Studie macht deutlich, dass die Deutschen ihre eigene Digitalpolitik kritisch bewerten: Nur 2 Prozent der Befragten sehen Deutschland als führend in der Digitalisierung. Dagegen werden China (28 %), Estland (22 %) und Schweden (19 %) als digitale Vorreiter genannt.
Mehr als ein Viertel der Wahlberechtigten (26 %) sieht den größten Handlungsbedarf in der Digitalisierung der Verwaltung. Weitere zentrale Herausforderungen sind der Ausbau der digitalen Infrastruktur (18 %) sowie die Stärkung der Cybersicherheit (17 %).
Der eco-Verband sieht dringenden Reformbedarf in der politischen Steuerung der Digitalisierung. Süme betont: „Die bestehenden Strukturen haben sich als ineffektiv erwiesen. Es braucht einen grundlegenden Umbau der digitalpolitischen Entscheidungsprozesse.“
Eine zentrale Forderung des Verbands ist daher die Schaffung eines Digitalministeriums, das als zentrale Steuerungseinheit agieren soll. Dieses Ministerium müsse über die fachlichen Kompetenzen zur Steuerung von Netzen, Diensten und digitalen Projekten verfügen und ressortübergreifend die Digitalisierung vorantreiben.
Die Forderung nach einem Digitalministerium ist Teil der Internetpolitischen Agenda des eco-Verbands, die insgesamt zehn Kernpunkte für die nächste Legislaturperiode umfasst.
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