Hudson’s Bay Company ULC befindet sich in einem weitreichenden Umstrukturierungsprozess nach dem kanadischen Gläubigerschutzgesetz CCAA und hat nach Schließung aller Filialen in Kanada nun zwei neue bedeutende Transaktionen angekündigt. Zum einen hat das Unternehmen eine Vereinbarung zur Übertragung von bis zu 28 Mietverträgen in Ontario, Alberta und British Columbia an die Ruby Liu Commercial Investment Corp geschlossen. Zum anderen wird das geistige Eigentum der traditionsreichen Einzelhandelsmarke an die Canadian Tire Corporation verkauft.
Neue Warenhauspläne durch Ruby Liu
Die Mietverträge sollen der Ruby Liu Commercial Investment Corp dazu dienen, ein neues, modernes Warenhauskonzept in Kanada zu starten. Die Käuferin ist indirekt kontrolliert von der Unternehmerin Ruby Liu, deren Unternehmensgruppe bereits als Vermieter an drei der betroffenen Standorte auftritt. Die geplante Übertragung unterliegt den üblichen Bedingungen wie der Zustimmung der Vermieter und der gerichtlichen Genehmigung. Die Vereinbarung ist das Ergebnis eines gerichtlich genehmigten Verfahrens zur Monetarisierung von Mietverträgen, in dessen Rahmen Hudson’s Bay Angebote von qualifizierten Interessenten eingeholt hatte.
Markenrechte gehen an Canadian Tire
Parallel dazu veräußert Hudson’s Bay seine Markenrechte – einschließlich des ikonischen HBC-Streifenlogos – an die Canadian Tire Corporation. Der Kaufpreis beträgt rund 30 Millionen US-Dollar (ca. 28 Mio. Euro). Die Transaktion wurde ebenfalls durch ein vom Gericht beaufsichtigtes Verkaufsverfahren vorbereitet und soll im Sommer 2025 abgeschlossen werden. Nicht enthalten im Verkauf sind die Kunstwerke und historischen Artefakte des Unternehmens, die gesondert behandelt werden sollen.
Strategische Entscheidungen zur Zukunftssicherung
Beide Transaktionen wurden laut Unternehmensangaben im besten Interesse der Gläubiger und Stakeholder beschlossen, nach Rücksprache mit Finanzberatern, Gläubigern und einem gerichtlich eingesetzten Monitor. Hudson’s Bay betreibt derzeit noch rund 80 Filialen in Kanada, die schrittweise liquidiert werden. Weitere Gespräche mit potenziellen Interessenten für verbliebene Standorte laufen.