Der internationale Tourismus erlebt 2025 einen grundlegenden Wandel. Laut der aktuellen Mastercard-Analyse „Travel 25“ verschiebt sich der Fokus weg von klassischen Urlaubsformen hin zu individuellen, sinnstiftenden Erlebnissen. Deutsche Reisende gelten dabei als überdurchschnittlich ausgabefreudig – besonders bei Sportevents, Naturreisen und kulinarischen Erlebnissen.
Neue Werte: Erlebnis schlägt Erholung
Der Tourismus ist nicht länger bloße Erholung, sondern Ausdruck individueller Lebensstile. Qualität statt Quantität lautet das neue Motto. Mastercard identifiziert drei Megatrends: Wellness und Selbstfürsorge, Outdoor-Abenteuer und Food-Tourismus. Diese Entwicklungen zeigen sich deutlich in den Transaktionsdaten – insbesondere bei deutschen Reisenden, die verstärkt in diese Bereiche investieren.
Asien auf dem Vormarsch, Klassiker bleiben gefragt
Bei den beliebtesten Reisezielen sticht vor allem Asien hervor. Tokio und Osaka führen die Liste der meistgebuchten Sommerdestinationen weltweit an. Gleichzeitig bleiben europäische Klassiker wie Palma de Mallorca, Hurghada oder Paris stabile Größen. Besonders auffällig ist die Mischung aus Fernweh und regionaler Beständigkeit, die das Reiseverhalten 2025 prägt.
Wellness, Natur, Kulinarik: Drei Megatrends im Überblick
Im Bereich Wellness-Urlaub legen Destinationen wie Italien, Polen, Thailand oder Südafrika deutlich zu. Naturerlebnisse boomen vor allem im Norden Europas – Finnland, Norwegen oder Frankreich verzeichnen hohe Ausgaben in Nationalparks. Gleichzeitig etabliert sich Europa als Hochburg für kulinarische Reisen: Istanbul, Cannes und Barcelona zählen zu den vielfältigsten Foodie-Städten weltweit.
Sporttourismus: Deutsche als Top-Ausgeber
Die emotionale Bindung an internationale Sportereignisse treibt die Ausgaben deutscher Fans. Während der UEFA Champions League 2024 in London stiegen deren Ausgaben um ganze 61 Prozent. Sportreisen entwickeln sich damit zum Wirtschaftsfaktor. Die Bereitschaft, für das eigene Team um die Welt zu reisen, bleibt ein stabiler Treiber der Tourismuswirtschaft.
Geschäftsreisen: Weniger global, dafür gezielter
Während der Freizeittourismus boomt, verändert sich der Geschäftsreisebereich strukturell. Deutsche Unternehmen richten sich zunehmend regional aus: 70 Prozent der grenzüberschreitenden Geschäftsausgaben entfallen inzwischen auf Europa. Längere Aufenthalte und hybride Modelle sorgen für eine selektivere und nachhaltigere Reiseplanung.
Reisebetrug nimmt zu – besonders in der Hochsaison
Ein wachsendes Problem: Reisebetrug rund um Buchungen und während der Hauptreisezeit. Laut Mastercard stiegen die Betrugsfälle um 12 Prozent, mit bis zu 28 Prozent Zunahme in beliebten Destinationen. Reisende sollten auf sichere Zahlungsmethoden setzen und Vorsicht bei unsicheren Netzwerken walten lassen. Digitale Tools und KI-gestützte Systeme bieten Schutz.
Fazit: Deutschland prägt die Zukunft des Reisens
Der Mastercard-Report macht deutlich: Deutsche Reisende nehmen eine aktive Rolle bei der Gestaltung des globalen Tourismus ein. Ihr Ausgabeverhalten ist geprägt von Emotionalität, Individualität und Sinnsuche. Die Reisebranche richtet sich zunehmend auf Qualitätserlebnisse aus – mit Wellness, Kulinarik und Sport als neuen Kernkategorien.